Mehrere Pächter waren in der Vergangenheit schon in dem Lokal gescheitert. Aktuell bewirten die Veranstalter ihre Gäste selbst.
Vertrag aufgelöstHürth sucht nach einem neuen Betreiber für die Bürgerhaus-Gastronomie

Die Stadt hat den Vertrag mit dem Betreiber der Bürgerhaus-Gastronomie aufgelöst.
Copyright: Andreas Engels
Abseits von Veranstaltungen brannte zuletzt nur noch selten Licht in der Gastronomie des Hürther Bürgerhauses. Zum 15. Oktober hat die Stadt den Vertrag mit dem Pächter nun aufgelöst. Das stellt einige Veranstalter vor logistische Herausforderungen. Der Jazzclub musste die Bewirtung bei der Jazznacht kurzfristig selbst organisieren. Auch die Prinzengarde Rot-Weiß stemmt die Verpflegung bei der Stippeföttche-Party am heutigen Freitagabend (14. November) mit eigenen Kräften.
Der Beigeordnete Marco Dederichs bestätigte auf Nachfrage, dass die Zusammenarbeit mit dem Betreiber kurzfristig beendet worden sei. Zu den Gründen äußerte er sich nicht. Dederichs sagt aber, dass die Bürgerhaus-Gaststätte seit Monaten nur noch sporadisch geöffnet gewesen sei. Der Mittagstisch für die Bediensteten der Stadtverwaltung sei bereits vor mehr als einem Jahr beendet worden.
Hürth sucht nach einer Übergangslösung
„Wir machen uns intensiv Gedanken darüber, wie die Gastronomie im Bürgerhaus künftig betrieben werden kann“, so Dederichs. „Zunächst suchen wir aber gemeinsam mit den Vereinen nach einer Übergangslösung für die Karnevalssession. Die Vereine brauchen Klarheit, und zwar schnell.“
Das sieht auch Thomas Wagner so, der Vorsitzende der Prinzengarde Rot-Weiß Hürth. „Es gibt nichts Schlimmeres als eine Karnevalsveranstaltung ohne was zu müffele und süffele“, sagt Wagner. „Wir sind kurzfristig ins kalte Wasser gesprungen und haben die Versorgung der Gäste bei der Stippeföttche-Party auf eigene Kappe organisiert. Das Kulturamt hat uns dabei sehr unterstützt.“ 1400 Jecke werden erwartet.
Prinzengarde Rot-Weiß versorgt die Gäste der Stippeföttche-Party selbst
Um die Speisen kümmere sich ein Caterer, die Getränkeversorgung übernimmt die Prinzengarde selbst mit Unterstützung eines Kellnerteams. „Wir sammeln jetzt Erfahrungen“, sagt Wagner. Bis Aschermittwoch folgen noch vier Karnevalssitzungen der Prinzengarde Rot-Weiß im Bürgerhaus. Darüber hinaus lädt die 1. Efferener KG im Januar viermal in den Römersaal ein.
Auch das Kulturamt sucht nach Lösungen für seine eigenen Veranstaltungen. Beim Kabarettabend jüngst übernahm das Bürgerhaus-Team die Bewirtung selbst. Für die Jazznacht wurde ein Foodtruck organisiert, wie der Jazzclub-Vorsitzende Günter Reiners berichtet.
Wie es nach Karneval weitergeht, ist offen. „Wir prüfen verschiedene Modelle“, sagt Dederichs. Denkbar sei auch, dass die Gaststätte künftig losgelöst von der Bewirtung der Säle verpachtet werde. Laut Dederichs gibt es Interessenten für das Lokal.
„Wichtig ist, dass das Konzept trägt“, sagt der Beigeordnete. Mehrere Pächter scheiterten in der Vergangenheit an der Bewirtschaftung des etwas abgelegenen und verwinkelten Lokals, das unter Namen wie „Knagges“, „Henckels“, „Klüngels“ und zuletzt „Hürthers Stübchen“ betrieben wurde. Der letzte Pächter versuchte zwischenzeitlich erfolglos, die Gaststätte als Pizzeria zu etablieren. Eine Anfrage dieser Redaktion ließ die Betreibergesellschaft unbeantwortet.

