Ein Jahr Krieg in der UkraineWarum der Hürther Bürgermeister traurig und wütend ist

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt Olga Rosiuk aus Odessa. Sie hat ukrainische Lieder im Friedensgottesdienst gesungen.

Olga Rosiuk aus Odessa hat ukrainische Lieder im Friedensgottesdienst gesungen.

In Hürth gedachten die Menschen des russischen Überfalls auf die Ukraine und der Opfer des Krieges.

Es war ganz still in der evangelischen Kirche Martin-Luther-King, als dort am im Rahmen des Friedensgebets die Ukrainerin Inna Maasen über den Krieg in ihrer Heimat berichtete. Schon seit 25 Jahren lebt sie in Deutschland, in Hürth. Als an jenem Donnerstagmorgen, 24. Februar 2022, um 5 Uhr ihr Wecker klingelte, habe sie auf ihrem Handy bereits über 65 Nachrichten gehabt.

In ihrer Heimat war Krieg. Freunde und Familie riefen um Hilfe.

„Mein Jackpot war, dass ich hier lebe“, erklärte sie. In der Kirche war es rappelvoll. Christen aus der Ukraine und aus Hürth standen zusammen. Der Krieg habe auch ihr Leben in Hürth verändert. Mit Freunden, Sponsoren, Ehrenamtler und vielen Spendern sei ein Netzwerk aufgebaut worden, um den Menschen in der Ukraine zu helfen.

Zeitnah sei es ihnen etwa gelungen, zwei Familien aus Charkiw nach Hürth zu holen. In den ersten Wochen hätten sie viele Kleidungen, Lebensmittel und Hygiene-Artikel in die Ukraine gebracht. „Und die Hilfe geht weiter“, sagte sie.

Die Lieder handelten von Frieden und Freiheit in der Ukraine

Nachdenklich stimmten die Worte von Bürgermeister Dirk Breuer. Traurig aber auch wütend sei er, dass die Welt so lange gezögert habe, den unschuldigen Menschen in der Ukraine zu helfen, sie zu schützen um auch Luftangriffe besser abwehren zu können.

Alle Texte und Reden wurden in deutscher und in ukrainischer Sprache gesprochen. Eindrücke der ukrainischen Lebensart vermittelten die Liedvorträge von Olga Rosiuk aus Odessa und die der Chöre. Ihr Gesang und die Musik klangen sehnsuchtsvoll und handelten auch von Frieden und Freiheit in der Ukraine.

Durch den Wortgottesdienst führten Pastoralreferent Wigbert Spinrath und die Pfarrerin Christiane Birgden. Beide erhielten ebenso wie Dirk Breuer am Ende die Auszeichnung des Orthodoxen Erzpriesters Volodyunyr Chayka, stellvertretend von Professor Alexander Lohner.

Nachtmodus
Rundschau abonnieren