Martinusschule FischenichLehrschwimmbecken wieder gesperrt

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LehrschwimmbeckenFisch

Mehrere Schulen und Vereine nutzen das Becken an der Martinusschule und sind nun von der Sperrung betroffen.

Hürth-Fischenich – Die Pannenserie am Lehrschwimmbecken an der Martinusschule setzt sich fort. Seit Jahresbeginn ist das Becken wieder gesperrt, weil zum wiederholten Mal die Lüftungsanlage ausgefallen ist. Aktuell geht die Verwaltung davon aus, dass das Bad Ende der Woche wieder geöffnet werden kann.

Nach Angaben von Verwaltungssprecher Willi Pütz trat der Fehler auf, als die Heizung im Lehrschwimmbad nach der Weihnachtspause am 3. Januar wieder in Betrieb genommen werden sollte. Gleichzeitig muss auch die Lüftungsanlage eingeschaltet werden. Dabei habe sich der Defekt herausgestellt. „Ein Ersatzteil für ein Steuerungselement war aber nicht sofort lieferbar“, so Pütz. Deshalb habe das Bad gesperrt werden müssen.

Schwimmer sind leidgeprüft

Das Lehrschwimmbecken in Fischenich wird von mehreren Schulen und Vereinen genutzt. Die Schwimmer sind leidgeprüft: Immer wieder musste das Becken in den vergangenen fast zehn Jahren teils recht kurzfristig gesperrt werden. Meist war der alte hydraulische Hubboden der Grund, für den es nach fast fünf Jahrzehnten längst keine Ersatzteile mehr gab und der immer wieder notdürftig repariert wurde, weil er sich beim Absenken- und Hochfahren verkantet hatte. Dazu sollen nach Angaben der Verwaltung auch Bedienungsfehler beigetragen haben.

Turnhalle und Lehrschwimmbecken Martinusschule Fischenich

Das Dach von Schwimmbad und Turnhalle soll im Zuge der Erweiterung des Schulstandorts komplett erneuert werden.

Im Jahr 2017 wurde das Lehrschwimmbad, Baujahr 1973, umfassend saniert. 190.000 Euro gab die Stadt unter anderem für einen neuen Hubboden aus, der nicht mehr hydraulisch, sondern mit weniger fehlerträchtigen Elektromotoren bewegt werden kann auf Höhen zwischen 30 Zentimetern und 1,65 Meter. Während der halbjährigen Schließung wurden auch die Duschräume modernisiert, Fliesen ausgetauscht, neue Kabel und sparsame LED-Leuchten installiert und der Beckenboden neu gestrichen. Bürgermeister Dirk Breuer versprach bei der Inbetriebnahme im November 2017, dass nun „die Flickschusterei“ beendet sei.

Juli 2018: Ärger mit dem Gesundheitsamt

Doch das erwies sich als frommer Wunsch. Im Juli 2018 machte das Gesundheitsamt das Lehrschwimmbecken dicht, weil zu viel Chlorat im Wasser gemessen wurde. Eine Prüfung ergab, dass die Chlorbleichlauge, die dem Wasser aus hygienischen Gründen zugesetzt wird, falsch gelagert worden war. Eine Gesundheitsgefahr für die Schwimmer soll zwar nicht bestanden haben, dennoch konnte das Becken erst im folgenden September wieder freigegeben werden. Allerdings nur für zwei Monate. Mitte November sperrte die Verwaltung das Lehrschwimmbad abermals. Diesmal, weil die Entwässerung des Dachs, das erst vor zehn Jahren erneuert worden war, fehlerhaft war und bei Starkregen oder Schneefall sogar Einsturzgefahr bestanden haben soll. Kurz darauf fiel dann auch noch die Lüftungsanlage aus.

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Im vergangenen Frühjahr hat das Gebäudeamt das Dach für 40.000 Euro provisorisch herrichten lassen. Die ursprünglich für 2019 vorgesehene Sanierung des Dachs des Lehrschwimmbeckens und der Turnhalle, die auf 150.000 Euro veranschlagt wurde, soll aber erst im Zuge der Erweiterung der Schule erfolgen. Der Baubeschluss ist für dieses Jahr geplant.

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