Neubauten am Hürther Mach-GymnasiumKeine Waschbecken in den Klassenräumen

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Ernst Mach Gymnasium

Das Hürther Ernst-Mach-Gymnasium

Hürth – Für die Neubauten der Bauteile C und A am Ernst-Mach-Gymnasium werden nicht nachträglich Handwaschbecken für jedes Klassenzimmer eingeplant. Das beschloss der Stadtrat gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Stattdessen sollen in den Klassenzimmern Hygienespender aufgestellt werden – falls die „pandemische Lage“ es dann überhaupt noch erfordere, wie Bürgermeister Dirk Breuerbetonte. Bauteil C soll im Frühjahr 2022 fertiggestellt werden, Bauteil A Ende 2023. Wie digital sind die Schulen in Köln und der Region? Benoten Sie im großen „Schul-Check“ die Schule Ihrer Kinder und gewinnen Sie ein Apple iPad.

Nach den Plänen werden die Klassen-, Inklusions- und Ganztagsräume nicht entlang von Fluren, sondern etagenweise in Gruppen – sogenannte Cluster – für jeden Jahrgang um eine 100 Quadratmeter große Mehrzweckfläche herum angeordnet. Statt jeden Raum mit einer Waschgelegenheit auszustatten, wird es pro Cluster ein Becken geben. Die Verwaltung hatte die Mehrkosten für Waschbecken in allen Zimmern mit rund 100 000 Euro beziffert. Insgesamt werden die beiden Neubauten 24 Millionen Euro kosten.

Kritik von SPD

Die SPD-Ratsfrau Margit Reisewitz kritisierte, der Verzicht auf Handwaschbecken sei eine „verpasste Chance für mehr Hygiene am EMG“ und zur Eindämmung des Coronavirus. CDU-Fraktionschef Björn Burzinski sah das anders: „Wir sollten auf das Hygienekonzept der Schule vertrauen. Dazu gehört nicht das Händewaschen in der Stunde oder nach der Pause.“

Bürgermeister Breuer merkte an, dass von der Schulstunde nicht viel übrig bliebe, wenn jeder Schüler sich zu Beginn des Unterrichts 20 Sekunden lang die Hände im Klassenzimmer waschen würde. Hendrik Fuchs, Fraktionssprecher der Grünen, schlug in dieselbe Kerbe: Wenn es um die Bekämpfung der Pandemie gehen würde, wäre selbst ein Becken pro Klassenraum nicht ausreichend.

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Schulleiter Martin Welz bestätigte, dass das Hygienekonzept keine Waschbecken in den Klassenzimmern erfordere. Der Verzicht sei ein Kompromiss mit der Stadt gewesen. Welz: „Uns ist wichtiger, dass die Klassenräume zukunftsfähig mit digitaler Technik ausgestattet werden.“ Weil elektronische Tafeln nicht mit Schwamm und Wasser ausgewischt werden, seien Waschbecken im Klassenzimmer im Zweifel verzichtbar.

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