Im Wasser auf AbstandFreibäder im Erftkreis bereiten sich auf Öffnung vor

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Im Elsdorfer Freibad findet zurzeit der Feinschliff statt.

  • Noch müssen die Freibäder im Rhein-Erft-Kreis geschlossen bleiben.
  • Das NRW-Gesundheitsministerium erlaubt jedoch die Öffnung der Fraibäder ab dem 20. Mai.
  • Wie die Hygienemaßnahmen der Bäder aussehen, welche Schwierigkeiten die neuen Hygienekonzepte bringen und welche Freibäder diese tatsächlich einhalten können.

Rhein-Erft-Kreis – Für die kommenden Tage stehen die Zeichen auf schönes Wetter mit viel Sonnenschein, in ein paar Tagen soll es sogar sommerlich werden – fast perfektes Badewetter also. Unter strengen Hygiene- und Abstandsauflagen, die das NRW-Gesundheitsministerium am Wochenende veröffentlich hat, dürfen die Freibäder bereits am Mittwoch, 20. Mai, wieder öffnen.

So wird die Besucherzahl beschränkt, Badegäste müssen sich registrieren lassen, Abstand halten – auch im Wasser und unter der Dusche – und in geschlossenen Räumen Maske tragen. Nicht alle Bäder werden aber bereits in der kommenden Woche wieder öffnen.

Mehr Personal für Freibadbetrieb

Im städtischen Freibad am Kölner Ring in Lechenich soll der Betrieb laut Erftstädter Verwaltung planmäßig am 1. Juni starten. Derzeit würden noch Konzepte für die Hygiene erarbeitet, so Pressesprecherin Margret Leder. Zu erwarten sei, dass mehr Personal für den Freibadbetrieb notwendig werde.

„Es bedarf Personal, das darauf schaut, wie viele Gäste sich im Becken befinden und gegebenenfalls bei Überschreitung der zulässigen Höchstzahl eingreift“, so Leder. Ob das Kierdorfer Freibad an der Wiesenstraße öffnet, ist noch unklar.

Keine Möglichkeit zur Saisonvorbereitung

„Bisher war es uns aufgrund der Kontaktsperre leider nicht möglich, Saisonvorbereitungen durchzuführen“, erläutert Pressesprecherin Sandra Getto: „Wir müssen abwägen, ob wir das als Initiative überhaupt stemmen können. Ein Großteil unserer ehrenamtlichen Helfer gehört schon altersbedingt zur Risikogruppe. Die Begrenzung der Besucherzahl wird zu vielen Diskussionen und eventuell auch zu Aggressionen führen. Da muss jeder für sich entscheiden, ob er sich einer solchen Situation aussetzt.“

Hinzu komme, dass eine Inbetriebnahme des Bades sehr kostspielig sei . Sollte die Zahl der Infizierten wieder steigen, könne es sehr schnell zur Schließung kommen. „Wir werden definitiv nicht am 20. Mai aufmachen“, stellt Elisabeth Demgensky klar. Sie ist die Vorsitzende des Vereins Bergheimer Schwimmpool, des Betreibers des Oleanderbads Auf der Helle in Quadrath-Ichendorf.

Schwierigkeiten bei großem Andrang

Sie wartete am Freitag noch auf konkrete Vorgaben, wie Hygienemaßnahmen umzusetzen seien. Sie glaubt auch, dass es schwer werden würde, dem Andrang an einem schönen Tag Herr zu werden, wenn eine maximale Besucherzahl vorgegeben sei.

Die Stadt Bedburg geht davon aus, dass das Freibad an der Erft ab dem 30. Mai geöffnet werden kann, allerdings dürfen nicht mehr als 400 Besucher aufs Gelände. Innerhalb des Bads sollen Abstandsmarkierungen aufgetragen werden, die große Rutsche wird nur einzeln genutzt werden dürfen. Am Kiosk werden die Sitzmöglichkeiten weggeräumt, möglicherweise soll bei Besuchern am Eingang die Temperatur gemessen werden.

Einschränkung der Öffnungszeiten

Da die Stadt Bedburg in diesem Jahr nur noch zwei statt drei Fachkräfte für den Badbetrieb zur Verfügung hat, müssen die Öffnungszeiten zudem eingeschränkt werden. „Mit den neuen Öffnungszeiten und der eingeschränkten Besucherzahl muss damit gerechnet werden, dass bei schönem Wetter ein nicht unerheblicher Andrang vor Öffnung des Bades entstehen wird“, sagt Fachdienstleiter Wilfried Naujock.

Das Sauna- und Wellnessbad Monte Mare in Bedburg hat noch keinen Öffnungstermin in Sicht. „Reine Spaß- und Wellnessbäder sowie Saunabetriebe dürfen noch nicht öffnen“, sagt Leiter Philipp Hoffmann. Derzeit würde das Personal Revisionsarbeiten durchführen und Schönheitsreparaturen vornehmen. „Wir haben keinen Umsatz, die Anlage ist heruntergefahren, der Betrieb steht still.“

Feinarbeiten in Elsdorf

Im Elsdorfer Bad sind die Mitarbeiter mit den letzten Feinarbeiten beschäftigt. Der neue, barrierefreie Sanitärblock ist fertig, die Toiletten und Umkleiden saniert und frische Blumen in die Beete gepflanzt. „Wir werden vermutlich erst am Pfingstsamstag, 30. Mai, öffnen“, sagt Stadtsprecher Robert Wassenberg.

„Aber da gibt es noch ein großes Fragezeichen.“ Um Schlangen an der Kasse zu vermeiden, sollen stets ausreichend Schalter besetzt werden. Auch auf der Wiese werden ein bis zwei zusätzliche Security-Mitarbeiter unterwegs sein. „Wir hatten in den Becken und auf den Liegewiesen schon in den vergangenen Jahren ein gutes Sicherheitskonzept. Das müssen wir nur geringfügig ausweiten“, sagt Wassenberg.

Planung des Freibadbesuchs

Auf der Homepage wird eine stets aktuelle Besucherzahl genannt. So können die, die einen Freibadbesuch planen, schon zu Hause sehen, ob der Zugang möglich oder die reduzierte Höchstzahl an Besuchern erreicht ist, heißt es aus dem Rathaus. Die Verantwortlichen des zum Brühler Karlsbad gehörenden Freibads hatten zunächst das Pfingstwochenende als Startzeitraum ins Auge gefasst. Da nun aber eine Filteranlage repariert werden muss, könnte sich die Öffnung um eine Woche verzögern, sagt Badleiter Bernd Wüster.

Wie die Besucherzahl reguliert werde, sei noch offen. „Wir werden uns in der Praxis an die neue Realität herantasten und vor allem beobachten, ob sich die Gäste an die Regeln halten“, sagt Wüster. In Spitzenzeiten verzeichnete das Karlsbad im vergangenen Jahr über den Tag verteilt 4500 Gäste.

Ticketverkauf im Internet

Wann das Frechener Terrassenfreibad öffnet, steht noch nicht fest. „Wir sind grundsätzlich startklar“,sagt Thomas Schlesinger, der Leiter des Freizeit- und Bäderbetriebs. In der Winterpause fanden die üblichen Instandsetzungs- und Reinigungsarbeiten statt. Noch bevor der Erlass der Landesregierung vorlag, hat Schlesinger mit seinem Team einen Plan entwickelt, wie die Corona-Auflagen erfüllt werden können.

„Er muss allerdings noch von der Politik abgesegnet werden“, sagt der Betriebsleiter. Vorgesehen ist, die Tickets nur im Internet zu verkaufen, um lange Warteschlangen an der Kasse zu vermeiden. Die Besuchszeit wird auf zwei Stunden begrenzt.

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Danach ist eine einstündige Hygienepause für Reinigungsarbeiten vorgesehen. Dann werden die nächsten Gäste für zwei Stunden eingelassen. Die Vorbereitungen für den Start in die Freibad-Saison im Stommelner Freibad, In den Benden, sind in vollem Gange. Es öffnet Anfang Juni.

Das Familienbad De Bütt in Hürth, das über einen großen Außenbereich mit Becken, Wasserspielplatz und Liegewiese verfügt, soll erst am 30. Mai wieder öffnen. Welche Öffnungszeiten dann gelten werden und wie die Hygieneauflagen umgesetzt werden, sei aber noch unklar, so Verwaltungssprecher Willi Pütz. Daran werde noch gearbeitet.

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