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Drei VerletzteStaatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Personen nach Zugunfall in Kerpen

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Das Foto zeigt einen Bahnunfall.

Bei dem Unfall wurden mehrere Personen verletzt, eine davon schwer.

Die Ermittlungen sind laut Staatsanwalt nicht abgeschlossen. Derzeit sei ein Gutachten abzuwarten, das den Unfall rekonstruiert.

Vor etwas über einem Jahr, in der Nacht zum 22. November 2024, prallte bei Kerpen-Dorsfeld ein Güterzug auf einen Bauzug. Drei Menschen wurden dabei verletzt, einer davon schwer. Bis heute treibt die Staatsanwaltschaft Köln jedoch die Frage um, wie es überhaupt zu dem Zusammenstoß kommen konnte und wer dafür verantwortlich sein könnte.

Derzeit laufe ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft wegen des Tatvorwurfs des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen zwei beschuldigte Personen, teilt Sinan Sengöz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln, mit. Die Ermittlungen seien aber noch längst nicht abgeschlossen. Insbesondere sei derzeit ein Gutachten abzuwarten, das den Unfall rekonstruieren soll, „um etwaige Verantwortlichkeiten für das Geschehen sowie den konkreten Auslöser des Geschehens ermitteln zu können“.

Kerpen: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungsabschluss nicht

Informationen anderer Medien, wonach die Ermittlungen abgeschlossen sind, kann die Staatsanwaltschaft Köln nicht bestätigen. Auf Anfrage teilt Sprecher Sengöz zudem mit, dass diese Information nicht von der Staatsanwaltschaft stamme.

Der Zusammenstoß der Züge zog umfangreiche Bergungsarbeiten nach sich, die Reparaturen dauerten noch bis kurz vor Weihnachten an. Zehn Waggons wurden beschädigt, fünf davon waren aus den Schienen gesprungen, standen teilweise schräg neben der Spur. Einige der tonnenschweren Wagen waren ineinander verkeilt. Fünf Betonmasten wurden zerstört, Oberleitungen hingen herunter, mehrere Betonschwellen im Gleisbett wurden beschädigt.

Zudem gab es zeitweise Sorge aufgrund der potenziell gefährlichen Fracht des Güterzugs. Unter anderem standen Chemikalien in den Frachtpapieren sowie eine größere Menge an Lithium-Ionen-Batterien. Ein Sprecher der Feuerwehr konnte aber im Laufe der Aufräumarbeiten Entwarnung geben: Bei dem Unfall seien keine gefährlichen Stoffe ausgetreten. Eine Gefahr durch solche Stoffe für die Bevölkerung habe nicht bestanden.

Der Unfall hatte massive Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr auf der Schiene. Betroffen waren unter anderem die Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Brüssel. Zwischen Köln und Aachen fielen ICE-Züge aus. Auch der Eurostar nach Brüssel und Paris war betroffen. Im Nahverkehr wurde der Betrieb der Linien RE 1, RE 9 sowie die S 12 und 19 eingeschränkt.