Ukraine-Hilfe in KerpenAnonym 15.000 Euro für Partnerstädte gespendet

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Aus der Ukraine geflüchtete Personen stehen vor einer Meldestelle Schlange.

Kerpen – 462 ukrainische Kriegsflüchtlinge leben nach den Informationen der Stadt zurzeit in Kerpen und müssen hier etwa mit Wohnraum und anderen Dingen versorgt werden.

Doch in Kerpens polnischer Partnerstadt Oswiecim ist die Situation viel dramatischer. Mehr als 4000 ukrainische Staatsbürger – meist Frauen und Kinder – haben dort Zuflucht gesucht, auch weil der Ort nahe der polnisch-ukrainischen Grenze liegt. Deshalb will nun die Stadt Kerpen Oswiecim dabei helfen, dort die ukrainischen Flüchtlinge zu versorgen. Bürgermeister Dieter Spürck konnte dafür nun eine Spende an den Städtepartnerschaftsbeauftragten Friedrich Löhr in Höhe von 15 000 Euro übergeben.

Anonyme Spende

Das Geld stammt von einer Institution in Kerpen, die nicht genannt werden möchte. Es wird zur Hälfte von Löhr nach Oswiecim weitergeleitet. Die andere Hälfte geht direkt in die westukrainische Stadt Sambor bei Lemberg, die wiederum eine Städtepartnerschaft mit Oswiecim pflegt. „Janusz Chwierut, Stadtpräsident von Oswiecim, bedankt sich ausdrücklich für die Spende aus Kerpen“, berichtet Löhr, der fast täglich Kontakt nach Polen oder in die Ukraine hat.

Dank an private Helfer

Auch in Kerpen läuft die Ukraine-Hilfe weiter: Wie Sozialamtsleiter Arnold Maus ausführte, leben von den 462 zurzeit in Kerpen registrierten ukrainischen Flüchtlinge rund 100 in Sammelunterkünften, etwa im Kloster Horrem. Der Rest sei privat untergekommen, teilweise auf Vermittlung der Stadtverwaltung, die noch einmal ausdrücklich allen Gastgebern dafür dankte.

Auch wenn im Moment kaum noch Flüchtlinge ankommen, will die Stadt die Containeranlage an der Humboldstraße ausbauen und wieder auf Vordermann bringen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Ab dem 1. Juni können Flüchtlinge, die arbeitsfähig sind, Leistungen vom Jobcenter beziehen. Die Stadtverwaltung unterstütze dies und stelle für die Beantragung und für die mögliche Jobvermittlung Dolmetscher zur Verfügung, berichtete Maus. Dafür und für andere Dinge würden Spendengeld verwendet, das bei der Stadt Kerpen einlaufe. Bislang seien dies rund 41 000 Euro gewesen.

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Zudem gebe es weiterhin regelmäßig freitags ein Begegnungscafé für ukrainische Flüchtlinge und Helfer im Jugendzentrum Kerpen. Die Erfthalle in Türnich bleibe eine erste Anlaufstelle, in der Flüchtlinge beraten werden. Eine Infoveranstaltung für ukrainische Flüchtlinge am Montag sei von 150 Menschen besucht worden. Über die Stadt Hürth, die eine Partnerstadt in der Ukraine hat, werden weiterhin auch Sachspenden in die Ukraine geliefert.

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