Liberale und WfP wollen nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken. Sie machen jetzt gemeinsam Politik im Pulheimer Rat.
Nach herben VerlustenFDP und WfP bilden Fraktion im Pulheimer Stadtrat

FDP und WfP arbeiten im Rat der Stadt Pulheim nunmehr als Fraktion zusammen.
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Sie waren die großen Verlierer bei der Kommunalwahl Mitte September: Die FDP halbierte ihre Mandate auf nunmehr zwei – wodurch sie ihren Fraktionsstatus verlor. Noch ärger traf es WfP. Von zuvor fünf Ratssitzen konnte „Wir für Pulheim“ lediglich einen verteidigen. Und selbst den hätte der Verein nicht erhalten, wenn es keine Überhangmandate geben würde. Die waren erforderlich geworden, weil die CDU mehr Direktmandate errang, als ihr gemäß ihrem Stimmenanteil (37,6 Prozent) zugestanden hätte. Infolgedessen stieg die Zahl der Sitze um weitere zwei auf jetzt 66.
Um in der Ratsarbeit politisch wahrnehmbar zu bleiben, haben sich Liberale und WfP zur Sozial-Liberalen Fraktion zusammengeschlossen. Sie wollen eigenen Angaben zufolge an ihre erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren anknüpfen. „Wir haben bewiesen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können“, sagt Prof. Martin Wortmann (FDP). Er kündigte am Montag an, er wolle für den Fraktionsvorsitz kandidieren. Ziel sei es, „Pulheim zukunftssicher, lebenswert und handlungsfähig zu gestalten“.
Pulheim: WfP hatte sich 2020 von der SPD abgespalten
Walter Lugt, der für die WfP die Fraktion mitgegründet hat, schlägt in dieselbe Kerbe: „Wir senden ein klares Signal: Kooperation statt Kirchturmpolitik. Es geht nicht um alte Parteigrenzen, sondern um die besten Lösungen für unsere Stadt.“ Zentrale Themen werden Schulneubauten und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum durch sozialen Wohnungsbau sein. Priorität hätten zudem der Neubau der Feuerwehrwache und die Digitalisierung der Verwaltung.
Der Verein WfP war im September erstmalig bei einer Kommunalwahl angetreten. Vor fünf Jahren hatten Lugt und vier Mitstreiter ihr Mandat als SPD-Mitglieder erlangt. Sie gründeten wenige Wochen nach der Wahl eine eigene Fraktion, woraufhin die SPD sie aus der Partei ausschloss.