Die Stadt hat reagiert. Sie verwendet künftig nur noch Schilder mit einer Beschichtung. So lassen sich die Aufkleber leichter abziehen.
GefährlichImmer häufiger werden Verkehrsschilder in Pulheim mit Stickern beklebt

Immer häufiger werden Verkehrsschilder im Stadtgebiet beklebt.
Copyright: Maria Machnik
Sie sind nicht zu übersehen. Denn viele der Aufkleber, die in jüngster Zeit vermehrt auftauchen, sind auf Verkehrsschildern, aber auch auf Laternenmasten im Stadtgebiet zu finden. Oft sind es Sticker unterschiedlicher Ultra-Gruppen des 1. FC Köln. Auch Versorgungskästen im Stadtgebiet bleiben nicht verschont. Sie sind mit weißer und roter Farbe bemalt, der Schriftzug „Domstadt Syndikat“ ist deutlich zu lesen.
Die Stadtverwaltung beklagt, dass das Bemalen und Bekleben von Verkehrszeichen mittlerweile auch in Pulheim erhebliche Ausmaße angenommen habe. Zudem ist das Bekleben von Schildern nicht nur verkehrsgefährdend, sondern die Beseitigung auch sehr teuer, teilt Stadtsprecherin Ruth Henn auf Anfrage dieser Redaktion mit.
Pulheim: Höhere Kosten
Die Kosten für das Entfernen der Aufkleber, die in den meisten Fällen nicht rückstandslos beseitigt werden könnten, ohne die reflektierende Trägerfolie zu beschädigen, seien in der Regel höher als der Austausch vorhandener Schilder. „Die Stadt Pulheim hat bereits Konsequenzen gezogen, um die mutwillig verursachten Verschmutzungen besser und schneller beseitigen zu können. So werden seit Herbst vergangenen Jahres im Stadtgebiet – auf den Straßen in Zuständigkeit der Stadtverwaltung – nur noch Schilder mit einer Beschichtung verwendet, von der sich Aufkleber abziehen und Bemalungen entfernen lassen.“
Der Preis für diese Schutzfolie betrage allerdings etwa 80 Prozent der Kosten für ein Verkehrszeichen, ergänzt die Stadtsprecherin und nennt ein Beispiel. Ein gängiges Verkehrszeichen mit Beschichtung, beispielsweise ein Halteverbot, koste 30 Euro zuzüglich 24 Euro für die Beschichtung, insgesamt also 54 Euro. Beklebte Verkehrszeichen auf der Hackenbroicher Straße im Zentralort seien bereits durch neue ersetzt worden.
Wie groß der Aufwand ist, die Lichtmasten von Aufklebern und die Versorgungskästen von Farbe zu befreien, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau abschätzen. Dafür seien die Versorgungsunternehmer als Eigentümer zuständig, die Verwaltung stehe mit ihnen im Austausch. Henn: „Die Täter zu fassen und damit die entstehenden Schäden ein Stück weit kompensieren zu können, gestaltet sich schwierig.“ Wer Hinweise geben könne, solle sich beim Ordnungsamt der Stadt melden.
Werden sie erwischt, müssen sie nach dem geltenden Bußgeldkatalog ein Verwarngeld in Höhe von 15 Euro für die Ordnungswidrigkeit zahlen. „Gleichzeitig kann es sich auch um eine Sachbeschädigung im Sinne des Strafgesetzbuches handeln, wonach – je nach Schwere des Tatbestandes – bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder eine höhere Geldbuße drohen können.“ Der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr wird sich am 9. Juli mit dem Thema befassen und über mögliche weitere Schritte beraten.