Lebensraum für TiereUnbekannte haben den Käferkeller in Pulheim erneut zerstört

Schon zum zweiten Mal wurde der Käferkeller nahe dem Parkfriedhof zerstört.
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Karen Schmithüsen und die Aktiven der Ortsgruppe Pulheim im Naturschutzbund (Nabu) Rhein-Erft sind erschüttert. Innerhalb kürzester Zeit haben Unbekannte den Käferkeller im Nabu-Naturgarten nahe dem Parkfriedhof am Schürgespfad ein zweites Mal zerstört. Ein Käferkeller, auch Käferburg genannt, bietet Käfern und deren Larven, aber auch Kurzflüglern, Hundert- und Tausendfüßern, Asseln und vielen anderen Tieren einen wertvollen Lebensraum.
Pulheim: Mutwillig zerstört
Die Fotos von dem zerstörten Käferkeller und ihn dann später vor Ort zu sehen, sei schlimm gewesen, sagte Karen Schmithüsen, die Gründerin der Ortsgruppe Pulheim im Nabu Rhein-Erft, im Gespräch mit der Redaktion. Zunächst hätten sie vermutet, dass ihn ein Tier beschädigt habe. „Doch der aktuelle Zustand lässt darauf schließen, dass der Käferkeller mutwillig zerstört wurde.“
Er besteht aus einem rund 50 Zentimeter tiefen und jeweils 50 Zentimeter langen und breiten Loch, das der städtische Bauhof ausgebaggert hat. Um einen dicken Stamm in der Mitte werden unterschiedlich dicke und lange Holzstämme, die löchrig sein müssen, ineinander verkeilt. Die Zwischenräume werden dann mit Holzschnitzeln, kleinen Ästen und Laub aufgefüllt.
„Wir hatten auch eine Holzumrandung gemacht und drumherum Pflanzen gesetzt.“ Einen Käferkeller anzulegen sei nicht so leicht, schildert die Sinnersdorferin Schmithüsen. „Man braucht bestimmtes Holz, es muss unbehandelt sein, man kann es nicht im Baumarkt kaufen.“ Die Firma Gartenbau Engels aus Sinnersdorf habe das Holz für den ersten Käferkeller und sogar den, den die Aktiven nach der ersten Zerstörung angelegt haben, zur Verfügung gestellt.
„Jetzt werden wir den Käferkeller zunächst provisorisch wieder aufbauen“, so Karen Schmithüsen. Um zu verhindern, dass er ein weiteres Mal zerstört wird, bittet die Ortsgruppe die Bevölkerung aufmerksam zu sein. Der Käferkeller ist ein Element des Nabu-Naturgartens. Er soll auf einem rund 700 Quadratmeter großen städtischen Grundstück am Nordpark entstehen, „es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Pulheim“. Im vergangenen Jahr belegte der Naturgarten den zweiten Platz beim Westenergie-Klimaschutzpreis belegt.