Wasser fürs NaturschutzgebietDie Große Laache in Pulheim ist gerettet

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Das Foto zeigt einen schmalen Wasserlauf, die Überlaufschwelle, und im Hintergrund einen der Aufbereitungsteiche.

Der Wasserspiegel in der Überlaufschwelle (vorne im Bild) steigt langsam wieder an.

Seit vergangenem Freitag pumpt der Bachverband Wasser aus einem Brunnen des Energieversorgers Rheinenergie in den Pulheimer Bach.

Horst Engel atmet auf. „Die Große Laache ist gerettet“, sagt der Vorsteher des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach bei einem Treffen in dem Naturschutzgebiet. Der Wasserspiegel steigt, wenn auch sehr langsam. Er sei froh, dass es gelungen sei. „Seit vergangenem Freitag pumpen wir Wasser aus einem Brunnen des Energieversorgers Rheinenergie in den Pulheimer Bach.“

Der Brunnen befindet sich auf dem Gelände der Bachmeisterei, dem Betriebsgelände des Fachverbandes, vor den Toren Geyens. Von dort fließt das Wasser in das Naturschutzgebiet. „Die Erlaubnis der Unteren Wasserbehörde des Rhein-Erft-Kreises kam am Freitagmittag. Wir können nun bis zum Ende der Sommerferien Wasser aus dem Brunnen pumpen“, erläutert der Pulheimer.

Es geht darum, das Grundwasser zu schützen
Horst Engel

Zeitlich begrenzt ist die Erlaubnis aus diesem Grund: „Weil erwartet werden kann, dass die Urlauber aus Glessen und Fliesteden wieder zu Hause sind, der Wasserverbrauch somit steigt und so mehr Wasser in die Kläranlage in Glessen gelangt.“ Aus der Kläranlage gelangt das Wasser in den Pulheimer Bach und die rund acht Kilometer entfernte Große Laache.

In dem Naturschutzgebiet durchläuft das Wasser mehrere Aufbereitungsteiche. „Sie haben eine zusätzliche Reinigungsfunktion, auf die wir nicht verzichten können. Es geht darum, das Grundwasser zu schützen“, erklärt der Verbandsvorsteher.

Schon vor Wochen, Anfang Juni, hatte Horst Engel Alarm geschlagen, weil in der Großen Laache extreme Wasserknappheit herrschte. Ein Fischsterben drohte. Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde haben die Fische aus der Großen Laache geholt und in großen Fässern auf die andere Seite der Teichkette gebracht.

Schon Anfang Juni hätten sie sich im Bachverband die Frage gestellt, wie sie an Grundwasser kommen. „Glücklicherweise gibt es auf unserem Betriebsgelände den Brunnen der Rheinenergie. Sie misst dort den Stand des Grundwassers.“

In einem Kraftakt den Pulheimer See gerettet

Im Juli 2022 hatte der Bachverband den Pulheimer Bach schon einmal mit Wasser aus dem Brunnen versorgt. Vorangegangen war eine gemeinsame Aktion der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks Bergheim (THW) und der Rheinenergie.

Über Stunden hatten die Helfer mehrere Tausend Liter Wasser aus dem Pulheimer See in den Pulheimer Bach gepumpt, der trockengefallen war. In einem Kraftakt hatten sie ein großes Fischsterben verhindert. Mit dem Wasser aus dem Brunnen war es schließlich gelungen, den Wasserspiegel zu halten.

„Stefan Schiffmann von der Rheinenergie hat uns Anfang Juni die feste Zusage gegeben, dass wir, wenn es eng wird, Wasser aus dem Brunnen pumpen dürfen“, schildert Engel. Wegen der Urlaubszeit habe sich die von der Unteren Wasserbehörde gewünschte Zusage verzögert, so dass die Bewilligung erst vergangenen Freitag gekommen sei.

„Wasser aus dem Brunnen zu pumpen ist allerdings eine Übergangslösung, sie ist aus der Not geboren.“ Für künftige Notsituationen stellt sich Horst Engel etwas anderes vor. „Daran arbeiten wir zusammen mit der Unteren Wasserbehörde.“

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