Holzpreise explodierenNeues Seniorenheim in Pulheim könnte deutlich teurer werden

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Das neue Seniorenheim an der Friedenskirche in Sinnersdorf wird möglicherweise teurer.

Das neue Seniorenheim an der Friedenskirche in Sinnersdorf wird möglicherweise teurer.

Pulheim-Sinnersdorf – Die deutlich gestiegenen Preise für Holz und weitere Werkstoffe haben aller Voraussicht nach auch Auswirkungen auf Bauprojekte im Rhein-Erft-Kreis. Preisschwankungen und lange Lieferzeiten sorgen für zusätzliche Unsicherheiten.

Was die steigenden Preise für Baustoffe für das Bauprojekt der evangelischen Kirchengemeinde „Seniorenwohnen an der Friedenskirche“ bedeuten, ist derzeit noch unklar. „Wir können aktuell nicht abschätzen, wie viel teurer das Bauprojekt wird“, sagt Pfarrerin Maike Pungs, die Vorsitzende des Neubauausschusses der Kirchengemeinde. In deren Regie entstehen in unmittelbarer Nähe zur Friedenskirche und der städtischen Kindertagesstätte Rappelkiste zehn seniorengerechte Wohnungen.

Rhein-Erft: Preise für Dämmstoffe sind deutlich gestiegen

Auf den Neubau werden fünf begrünte Pultdächer gesetzt. Somit entsteht der Eindruck, dass es sich um fünf einzelne Häuser handelt. „Aktuell sind die Dacharbeiten im Gange.“ Da die Dächer aus Beton seien, mache sich der deutlich gestiegene Preis für Holz nicht bemerkbar. „Aber wir müssen das Dach dämmen und die Handwerker haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Preise für Dämmstoffe wie auch für andere Baustoffe bis zu 40 Prozent steigen können. Wir sondieren gerade, was wir zu welchem Preis ordern können.“

Dann sei da noch die Frage, wann die Baustoffe geliefert werden können. Eigentlich war der Neubauausschuss von 18 Monaten Bauzeit (März 2022) ausgegangen. „Noch sind wir zuversichtlich, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Bauarbeiten verzögern“, sagt Maike Pungs.

Schreinermeister aus Pulheim kämpft mit gestiegenen Preisen

Auch Jürgen Kurth aus Pulheim hat mit gestiegenen Holzpreisen zu kämpfen. „Sie schwanken zur Zeit extrem, das macht die Kalkulation für die Kunden schwierig“, erklärt der Schreinermeister und Möbeltischler. Er mache deshalb Angebote nur noch unter Vorbehalt. „Das führt aber glücklicherweise oft dazu, dass sich die Kunden schneller entscheiden.“

Die Verknappung auf dem Holzmarkt spürt auch er. Zuerst seien coronabedingt die Holzlager wie leer gefegt gewesen, Schiffe und Flugzeuge konnten kaum Nachschub liefern. Dann kam der Bauboom hinzu, nicht nur in den USA. „Auch hier bei uns wollen gerade jetzt viele ihr gespartes Urlaubsgeld in neue Holzterrassen oder Möbel investieren“, stellt er fest.

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Für ihn als Möbelschreiner sei die Lage allerdings nicht so dramatisch wie für Dachdecker, die meist auf Bauholz in großen Mengen angewiesen seien. Edle Hölzer wie amerikanischer Nußbaum oder europäische Eiche, die er für den Bau von Holztischen verwendet, seien bei den Großhändlern in Mannheim und Berlin noch zu haben. Jürgen Kurth fasst zusammen: „Wir kriegen noch alles, nur sind die Materialpreise gestiegen und es dauert ein paar Tage länger, bis das Holz bei uns ankommt.“

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