Die Landwirte im Rhein-Erft-Kreis sind mit der Spargelernte hochzufrieden – die Preise, auch für Erdbeeren, mussten leicht angehoben werden.
LandwirtschaftSo gut und lecker war die Spargel- und Erdbeersaison im Rhein-Erft-Kreis

Viele Hände, rasches Ende. Beim großen Erdbeerpflücken hatte Katja Knop (M.) aus Jülich viele fleißige Helferinnen und Helfer.
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Am Johannestag, am 24. Juni, ist in der Regel Schluss mit Spargel. Die Edelstangen verabschieden sich dann in die wohlverdiente Sommerpause. Dann braucht die Pflanze Ruhe, damit sie Kraft für die nächste Saison tanken kann. „Das ist auch deswegen wichtig, damit die Spargelpflanzen im nächsten Frühjahr wieder guten Ertrag bringen“, erklärt Landwirt Michael Bong vom Bergerhof in Bergheim.
Bergheim: Offiziell am Johannestag ist auch die Saison für Rhabarber zu Ende
Pünktlich zum „Spargel-Silvester“ wird er am Dienstag (24. Juni) seine Spargelsaison beenden. „Das war in diesem Jahr eine relativ entspannte Spargel- und Erdbeersaison“, resümiert der 56-Jährige. Offiziell ist am Johannestag auch die Saison für seinen Rhabarber zu Ende. „Genau wie der Spargel braucht ja auch die Rhabarberstaude dann Ruhe, um in den Sommermonaten Kraft zu tanken für eine gute Ernte im nächsten Frühjahr“, erklärt Bong.

Noch wird bis zum Monatsende gestochen auf Schumachers Spargelfeldern.
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Ruhe und Zeit lässt auch Landwirt Alexander Moll (32) aus Kerpen jetzt seinem Spargel. Genauso wie seine Berufskollegen ist er mit der Qualität und dem Ertrag des beliebten „Gourmetfood“ sehr zufrieden. „Wir konnten in diesem Jahr sogar schon eine Woche vor Ostern mit der Spargelernte beginnen“, berichtet er. Zwei Tage vor dem offiziellen Saisonende hat er bereits am Sonntag seine Spargelernte eingestellt.
Landwirt Klaus Langen aus Kerpen-Buir sticht auf einigen seiner Spargeldämme noch bis Dienstag. Andere Spargeldämme hat er jedoch längst stillgelegt. Dabei ist Langen mit Qualität seines Spargels hochzufrieden. Auch die Erntemenge ist prima. Um jedoch kostendeckend produzieren zu können, habe er die Spargelpreise im Vergleich zum Vorjahr ein bisschen anheben müssen.

Aktuell ist bei Michael Schumacher nur der grüne Spargel bereits ins Kraut geschossen. In ein paar Wochen wird das grüne Kraut aber auch aus den übrigen Spargeldämmen sprießen.
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„Aktuell gehe ich davon aus, dass wir dadurch rund zehn Prozent Umsatz eingebüßt haben“, erklärt er. Spargel sei zwar nach wie vor sehr beliebt, aber eben auch ein Luxusgemüse. Weil die Lebensunterhaltskosten insgesamt angestiegen sind, müssten viele Verbraucher schon sehr genau rechnen, wo und für was sie ihr Geld ausgeben. „Da werden zuerst eben oft die Luxuslebensmittel gestrichen“, erklärt Langen.
Die Erde war nicht zu nass und nicht zu trocken
Auch Landwirt Michael Schumacher aus Erftstadt-Konradsheim hat die Preise für die Erdbeeren und den Spargel in diesem Jahr leicht anheben müssen. Um so beliebter sind jetzt seine Erdbeerfelder auf denen sich die Kunden die Schüsseln und Eimer selber vollpflücken dürfen. „Sie schmecken himmlisch“, schwärmen die Kunden, die beim Selberpflücken sogar so viele Erdbeeren naschen dürfen wie sie wollen. Selbst gepflückt kostet das Kilo Erdbeeren 6,50 Euro.

Diese Erdbeeren schmecken einfach himmlisch", schwärmen Rene und Michelle Heller, die zum ersten Mal ihre Erdbeeren selber geerntet haben.
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Insgesamt hat Schumacher zehn verschiedene Sorten Erdbeeren im Anbau. Aktuell reifen die späten Sorten, die noch bis spätestens Ende Juli zu haben sind. Noch hat Schumacher aber auch seine Spargelsaison nicht beendet. „Wir stechen hier noch bis zum Monatsende“, erklärt er. So bräuchten die Spargelfans noch nicht auf ihr geliebtes Gemüse verzichten.

Um den Kunden das köstliche Gemüse noch ein paar Tage länger anbieten zu können, verlängert Landwirt Michael Schumacher seine Spargelsaison noch bis zum Monatsende.
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Die Saison insgesamt beschreibt der 58-Jährige als „fantastisch“. Auch er konnte gut eine Woche früher als im vergangenen Jahr - bereits am 20. April - in die Spargelsaison starten. Der Boden sei während der kompletten Saison in einem geradezu optimalen Zustand gewesen. „Die Erde war nicht zu nass und nicht zu trocken“, berichtet er.
Auch für seine Mitarbeiter habe deswegen die Spargelernte in diesem Jahr unter besten Bedienungen stattgefunden. Auf die Frage jedoch, wann er die ersten Spargeldämme zum Selberstechen für seine Kunden freigeben wird, musste Schumacher dann doch ein wenig lachen: „Diesen Tag wird es nie geben.“
Spargelsilvester
Auf ein krachendes Feuerwerk hoffen die Spargelfans am 24. Juni auch in diesem Jahr sicherlich vergeblich. Um das Ende der Spargelsaison zu markieren, wurde der 24. Juni von schlauen Unternehmern Spargel-Silvester genannt. Der Tag markiert in Anlehnung an den letzten Tag im Kalenderjahr den letzten Tag an dem Spargel gestochen wird. Gastronomen und Spargelanbaubetriebe nutzen mitunter den Tag für besondere Aktionen und Speisen, um so den Spargel noch einmal in den Mittelpunkt zu heben. (mkl)