Für den ErnstfallRhein-Erft-Kreis und Städte wappnen sich für eventuelle Stromausfälle

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Das Foto ist ein Symbolfoto und zeigt ein Stromumspannwerk im Oberbergischen Kreis im Oktober 2022. Der Rhein-Erft-Kreis und die Städte bereiteten sich auf möglichen bevorstehenden großflächigen Stromausfall vor.

Der Rhein-Erft-Kreis und die Städte bereiteten sich auf möglichen bevorstehenden großflächigen Stromausfall vor.

Aufgrund des Gasmangels ist es nicht ausgeschlossen, dass ein großflächiger Stromausfall auftreten könnte. Darauf will man vorbereitet sein.

Der Rhein-Erft-Kreis als untere Katastrophenschutzbehörde und die zehn Städte des Kreises beschäftigen sich seit März vorigen Jahres mit einer Gasmangel-Notlage und möglichen Stromausfällen im Kreisgebiet.

Die Auswirkungen eines großflächigen, langanhaltenden Stromausfalles haben sich zuletzt am 25. November 2005 im Münsterland gezeigt. Eine solche Ausnahmesituation hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, da viele Dinge des alltäglichen Lebens nicht mehr funktionieren.

Möglicher Stromausfall bedarf Planung: Kreisweite Übungen

Die Planungen des Kreises umfassen verschiedene Schwerpunkte. Einer wurde auf die kreisweiten Kommunikationssysteme gesetzt. Insbesondere stand die Frage im Raum, wie die Einsatzkräfte im Ernstfall durch die Kreisleitstelle alarmiert werden können.

Um sicherzustellen, dass eine digitale Alarmierung bei einem Stromausfall auch die Einsatzkräfte erreicht, wurden die Alarmierungsstrukturen mit Notstromaggregaten versorgt. Ebenfalls wurde die Kommunikation zwischen den Stäben für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der einzelnen kreisangehörigen Kommunen und des zentralen Krisenstabes des Rhein-Erft-Kreises auf den Prüfstand gestellt.

Zusätzlich beschaffte Satellitenkommunikations- und Datenübertragungssysteme sorgen künftig dafür, dass im Ernstfall kreisweit auch bei einem Ausfall der bestehenden Daten- und Telekommunikation kommuniziert werden kann.

Angebunden an dieses System ist die sogenannte operativ-taktische Einsatzleitung des Rhein-Erft-Kreises mit den örtlichen Einheiten der Gefahrenabwehr und dem Katastrophenschutz. Die Funktionalität und Redundanz dieser Kommunikationsinfrastruktur wurden in einer kreisweiten Übung erprobt. Ein weiterer Aspekt bei den kreiseigenen Planungen ist die Versorgung der Einsatzkräfte mit Treibstoff.

Falls kein Strom mehr fließt und Tankstellen nicht wie gewohnt genutzt werden können, werden die Einheiten der kreisweiten Gefahrenabwehr weiterhin mobil bleiben. Die Benzin- und Dieselvorräte wurden so weit aufgestockt, dass eine autarke Versorgung der Einsatzkräfte für bis zu 72 Stunden möglich ist.

Für den Ernstfall bei Stromausfall: Rhein-Erft-Kreis bildet Arbeitskreise

Ein großflächiger Stromausfall bringt viele weitere mögliche Szenarien mit sich. Das Hauptaugenmerk liegt in einem solchen Fall auf der kritischen Infrastruktur, wie beispielsweise der kreisweiten Strom- und Gasversorgung, den Wasserwerken, den Krankenhäusern und Pflegeheimen und den Apotheken.

Die untere Katastrophenschutzbehörde des Kreises steht mit Vertretern dieser Bereiche im stetigen Austausch. In Arbeitsgruppen stellt der Kreis mit den kreisangehörigen Kommunen und den Hilfsorganisationen entsprechende Rahmeneinsatzpläne auf, die auch stetig fortgeschrieben werden.

Landrat Frank Rock: „Ob es zu einem großflächigen Stromausfall kommen wird, kann niemand konkret vorhersagen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geht momentan nicht von Blackouts aus, dennoch besteht die Möglichkeit, dass Teilbereiche vom Netz genommen werden müssen, um das Stromnetz zu entlasten und stabil zu halten. Neben den Maßnahmen, die durch den Kreis, die Kommunen und der Gefahrenabwehr ergriffen werden, ist es aber auch wichtig, dass jeder Einzelne weiß, was er bei einem Stromausfall zu tun hat. Ich empfehle jedem, sich mit den Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu beschäftigen.“

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