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Bürger drohen mit KlagenVerwertungszentrum bei Erftstadt soll erweitert werden

Lesezeit 3 Minuten

Auf dieser Fläche nahe dem Gut Sophienwald soll die Erweiterung des VZEK entstehen.

Erftstadt – Remondis will das Verwertungszentrum (VZEK) bei Köttingen erweitern. Als die ersten Pläne dazu vor anderthalb Jahren vorgelegt wurden, war der Widerstand, vor allem unter Köttinger Bürgerinnen und Bürgern, groß.

Jetzt wurde im Stadtentwicklungsausschuss in Erftstadt ein geänderter Plan vorgelegt – und in der Sitzung zeigte sich, dass die Bedenken beileibe nicht ausgeräumt sind.

Pläne für VZEK: Kein neuer Standort

In der Präsentation des Büros Raumplan aus Aachen zeigte sich, dass kein neuer Standort gefunden ist, sondern die Anlagen auf dem bisher favorisierten Areal schlicht um 90 Grad gedreht geplant sind. Drei andere Plätze, an denen Müll sortiert und gelagert werden könnte, waren untersucht, aber als weniger geeignet eingestuft worden.

Auf einer rund zehn Hektar großen Fläche zwischen Albertsee und Knapsacker See, nahe dem Gut Sophienwald, sollen bis zu 25 Meter hohe Hallen errichtet werden. Durch die Änderung der Planung würden die Gebäude an der Westseite gleichzeitig als Lärmschutz für Köttingen dienen. Denn mit der Erweiterung an diesem Standort rückt das VZEK deutlich näher an den Ort heran.

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Rund 640 Bürger hatten Eingaben gegen die ursprüngliche Planung eingereicht. Die meisten betrafen die Beeinträchtigung der Naherholung, der Landschaft und des Naturschutzes. Im Weiteren ging es um Luftverschmutzung, Lärm und Gestank. Dass es in Köttingen künftig noch lauter wird als bisher und dass es dort auch noch öfter stinken wird, diese Befürchtung ist offenbar nicht geringer geworden. Zwar waren nur rund 25 Betroffene zur Sitzung gekommen, aber ihre Aussage war klar: Sie werden erneut gegen die Planung vorgehen – notfalls auch mit Klagen.

Sie warfen dem Planungsbüro vor, die Alternativen nicht ausreichend geprüft zu haben. Zwar ist ein Lärmschutzwall geplant, der mit Bäumen bepflanzt werden soll. Doch bis diese Bäume so hoch seien, dass sie die hohen Hallen tatsächlich verdeckten, würden Jahrzehnte vergehen, argumentierten die Bürger. Allerdings hat der von ihnen favorisierte Standort wenig Aussicht auf Genehmigung, da dort Wald abgeholzt werden müsste. Dem steht der Regionalplan entgegen.

Erftstädter Stadtenwicklungsausschuss: Noch nicht genehmigt

Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss mit den Stimmen von CDU, FDP und Freien Wählern, dass die Stadtverwaltung dennoch die Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg bringen soll.

Die anderen Fraktionen hätten die Entscheidung lieber vertagt, um die Alternativen noch einmal gründlich prüfen zu lassen. Dass das VZEK erweitert werden muss, war unstrittig. Dort werden mineralische Abfälle, Schrott, Elektroschrott und Kunststoff aufbereitet. Stephan Bremer, CDU-Fraktionssprecher, betonte, mit der Entscheidung für die Änderung des Flächennutzungsplans sei das Projekt keineswegs genehmigt. Denn jetzt würden die Pläne erneut offengelegt, es gebe wieder eine Bürgerbeteiligung. Dass sie die nutzen werden, daran ließen die Köttinger keinen Zweifel.