HochwasserWieder fließt der Rhein durch Wesselinger Eisdiele

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Zum zweiten Mal im Januar ist der Rheinpark und das Gebäude samt Eisdiele in Wesseling überflutet.

Zum zweiten Mal im Januar ist der Rheinpark und das Gebäude samt Eisdiele in Wesseling überflutet.

Wesseling – Die Spuren des letzten Hochwassers Anfang Januar waren noch nicht vollständig beseitigt, da kommt der Rhein erneut aus seinem Bett. So steht die neue Rheinfähre „Rheinschwan“ mit ihrem ersten Schaden zurzeit noch in der Werft. Wie die Stadt Wesseling mitteilte, habe Treibgut zu einem Schaden am Antrieb der Fähre geführt.

Eine Woche im Haus gefangen

Und auch Michael Peters, der im Haus der ehemaligen Wasserschutzpolizei direkt am Rhein wohnt, wird das erste Hochwasser im Jahre 2018 so schnell nicht vergessen. Er war nämlich für rund eine Woche in seinem Haus „gefangen“, weil der Rhein damals meterhoch in und vor seinem Haus stand. Zwar habe er in weiser Voraussicht die Vorratsschränke alle ziemlich gut gefüllt, doch das Leben als Insulaner, ohne die Möglichkeit das Haus verlassen zu können, sei dann doch nicht so ganz sein Ding gewesen. „Eine Woche war einfach zu lang“, sagte er. Noch einmal solle ihm das nicht passieren. Als der Rhein jetzt wieder zu steigen begann, habe er deswegen schon Mitte vergangener Woche den Steg aufbauen lassen, um so eine direkte Verbindung zum „Festland“ zu haben. „Jetzt komme ich raus“, sagte er.

Gelassen sieht auch der Gastwirt der Kulisse, Karl-Heinz Hellwig, das bis Samstag immer noch steigende Wasser. Er hat im ehemaligen Haus der Wasserschutzpolizei ein Eisdielen-Café, das er jedoch schon beim letzten Hochwasser ausgeräumt habe. „Wir hatten den Boden und die Wände aber schon wieder geschrubbt und blitzblank, als der Rhein sich jetzt erneut im Ladenlokal breit machte“, sagte er. Jetzt heiße es wieder „Schrubben“. Dies gehe am Besten, wenn der Rheinpegel wieder sinkt, aber immer noch etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch im Ladenlokal stehe. Mit der Strömung ließe sich dann der Schlamm aus dem Gebäude schrubben. Damit die Tore durch die Strömung und Treibgut nicht eingedrückt werden, müssten sie bei Hochwasser weit offen stehen. „Aufgrund der angekündigten Wetterprognosen hatten wir die Eisdiele zum Glück noch nicht wieder eingeräumt“, sagte Hellwig. Damit wolle er auch jetzt noch warten. Immerhin dauere der Aufbau etwa zwei bis drei Tage. Aufgrund der vielen Hochwassertouristen hätte sich der Eisverkauf etwa vom Bötchen aus sicherlich gelohnt, sagte er.

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