Lernen von und mit der NaturGrundschule in Wesseling schafft „grünes Klassenzimmer“

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Mitarbeiter von LyondellBasell halfen beim Bau der neuen Hochbeete auf dem Schulhof der Grundschule.

Die Johannes-Gutenberg-Schule gestaltet ein „grünes Klassenzimmer“. Mitarbeiter von LyondellBasell halfen beim Bau der neuen Hochbeete, hier am 20. Dezember 2022.

Die Johannes-Gutenberg-Schule in Wesseling verwandelt ihren Pausenhof in eine grüne Oase – in der künftig gelernt und gelehrt wird.

Es summt und brummt an den Beeten. Schmetterlinge und Bienen sind auf der Suche nach Futter, Kräuter und Obstpflanzen duften – nun, vielleicht nicht gerade zu dieser Jahreszeit, aber die ersten Schritte hin zu einem grünen Pausenhof der Johannes-Gutenberg-Schule in Wesseling sind getan. Jetzt bewilligte der Schulausschuss zusätzlich eine Förderung in Höhe von 2000 Euro für das Projekt.

Die Grundschule will künftig einen stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Teil davon ist die Einrichtung eines „grünen Klassenzimmers“, damit den Kindern der Umgang mit der Natur besser ermöglicht werden kann. „Das Geld von der Förderung soll unter anderem in die Einrichtung von Sitzgelegenheiten für unser ‚grünes Klassenzimmer‘ gehen“, sagt Schulleiterin Isabell Sauer.

Wesseling: Schulhof wird zum „grünen Klassenzimmer“ umgestaltet

Bereits im September hätten Freiwillige, das Kollegium und Eltern an einem Aktionstag damit begonnen, den Schulhof umzugestalten. „Hilfe hatten wir da auch von Mitarbeiten von LyondellBasell, die im Zuge des Global Care Day geholfen haben“, sagt Sauer. An dem Wochenende bauten die Helferinnen und Helfer Betonflächen teilweise zu Beeten um. Auch pflanzten sie Obstbäume, viele Stauden, Beerensträucher, Blumenwiesen und Kräuter im Garten auf dem Schulhof. Ein Stelzenpfad soll noch entstehen.

Das „grüne Klassenzimmer“, also im Prinzip der gesamte Schulhof der Johannes-Gutenberg-Schule, solle als Lernort angesehen und genutzt werden, so beschreibt es die Schule in ihrer Bewerbung für den Wesselinger Klimaschutzpreis 2022. Zwar gehörte die Schule mit ihrem Projekt hier nicht zu den drei Preisträgern, die im November ausgezeichnet wurden, erhielt für das Engagement aber ein Bienenhotel.

Vor allem das Mitmachen stehe bei dem Projekt im Vordergrund. „Statt Theorie im Klassenzimmer geht es darum, draußen in der Natur Lebensräume praxisnah zu entdecken und zu untersuchen“, ist in der Bewerbung zu lesen. Das alles sei vor dem Hintergrund, dass viele Kinder in kleinen Wohnungen ohne Garten lebten, für das Lernen noch wichtiger, betont die Schulleiterin. „Die Kinder nehmen den grünen Schulhof bisher ganz toll an“, berichtet Isabell Sauer.

Zum Bau der Beete auf dem Schulhof hätten viele Schülerinnen und Schüler eigene Pflanzen mitgebracht, etwa Lavendel. „Nach dem Umbautag wollten sie dann unbedingt wissen, wo ihre Pflanzen hingesetzt wurden, und sie sind staunend über den Schulhof gelaufen.“

„Grünes Klassenzimmer“ beinhaltet auch einen Kräutergarten

Schülerinnen und Schüler sollen sich im „grünen Klassenzimmer“ um eine Vielzahl an Aufgaben kümmern können, wie beispielsweise die Pflanzenpflege oder das Aussäen von Saatgut, die Instandhaltung und Pflege von Werkzeug. „Die OGS nutzt die angepflanzten Kräuter auch zum Kochen“, sagte die Schulleiterin. „Nach den Sommerferien, wenn die Mensa umgebaut ist, wollen wir auch mit den Kindern selbst kochen und dabei unsere eigenen Kräuter benutzen.“

Der nächste Aktionstag, bei dem die Sitzmöglichkeiten und der Stelzenpfad auf dem Schulhof entstehen sollen, ist für Ende Februar geplant. Das Gesamtprojekt finanziert sich neben der Unterstützung durch die städtische Förderung aus Eigenleistungen der Eltern, Zuschüssen des Fördervereins und Spenden. Langfristig will die Schule zudem die Schulhöfe weitestgehend entsiegeln, um zum Klimaschutz beizutragen.

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