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Serie Wochenmärkte an Rhein und ErftDer Wesselinger Markt lebt von Stammkunden

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau steht hinter ein Marktstand für Obst und Gemüse.

Carmen Odenthal verkauft am Stand des Bergheimer Obst- und Gemüsehändler Gerd Hass Obst und Gemüse in Wesseling.

Jeden Freitagvormittag von 7 bis 13 Uhr bieten Händlerinnen und Händler an sechs Ständen ihre Waren auf dem Alfons-Müller-Platz an.

„Ich mag den kleinen Markt hier, er ist übersichtlich und für mich gemütlich. Ich weiß genau, wo ich was kaufe. Man kennt sich hier. Zum Schluss geht es meistens noch zum Reibekuchenstand“, erzählt Frank Adams. Er gehört zu den Stammgästen, die den Wochenmarkt vor dem Rathaus auf dem Alfons-Müller-Platz in Wesseling besuchen. Er findet jeden Freitagvormittag von 7 bis 13 Uhr statt. Die Stadt hat ihn in die Hände der Deutschen Marktgilde gelegt, die ihn mit sechs Ständen betreibt.

Wenn man will, dass der Markt bleibt, muss man ihn auch in Anspruch nehmen
Marktbesucherin Maria Krahé

„Ich komme bereits seit vielen Jahren regelmäßig hierher“, sagt auch Maria Krahé. „Wenn man will, dass der Markt bleibt, muss man ihn auch in Anspruch nehmen“, betont die Seniorin. „Meist kaufe ich Brot und Eier ein.“ Wie anderen Kundinnen und Kunden vermisst sie aber einen Käse- oder Wursthändler. „Früher war der Markt wesentlich größer und belebter“, äußert sie.

Wesseling: Stand mit Obst und Gemüse bereichert den Markt

Froh ist sie wie andere erst mal auch darüber, dass es seit Monaten einen neuen Stand gibt, der Obst und Gemüse anbietet und auch optisch den Platz bereichert. Die Marktgilde konnte dafür den Obst- und Gemüsehändler Gerd Hass aus Bergheim gewinnen. Im Frühjahr bietet er zusätzlich Blumen und Pflanzen an, so zum Beispiel Primeln, Tulpen, Osterglocken, Veilchen. Carmen Odenthal, die hier verkauft, erklärt: „Bisher lief es mal gut, mal weniger gut.“

Aber der Markt ist schon stark zurückgegangen, besonders nach Corona
Marktbeschicker Helmut Hahn

Gegenüber steht ein Verkaufsauto mit der Aufschrift: Prümtaler Mühlenbäckerei. Dort verkauft Helmut Hahn aus Lünebach seine Brotspezialitäten. „Beliebt sind das Doppelpack-Brot und das Ureifeler Brot“, weiß der erfahrene Marktbeschicker. Bis 11 Uhr ist oft eine ganze Menge von seinen Waren bereits weg. Ein Grund, warum er immer wieder kommt. Er kennt viele Gesichter hier, so wie Heidi Vögel, die bei ihm Brot kauft. „Aber der Markt ist schon stark zurückgegangen, besonders nach Corona.“

Ein Mann kauft bei einer Frau an einem Marktstand Eier.

Frank Adams kauft regelmäßig Eier am Stand von Renate Fröhlich aus Erftstadt.

Das bestätigt auch am Nachbarstand, an ihrem „Eierbüdchen“, wie sie es liebevoll nennt, Renate Fröhlich aus Erftstadt. Zudem hat sie Nudeln, Honig, selbst gemachte Marmelade im Angebot. „Ich bin gern auf Märkten, liebe den Kontakt zu den Leuten“, erzählt sie. „Auch wenn die Arbeit gerade in den kälteren Monaten wie Januar und Februar nicht leicht ist.“

Seit 18 Jahren kommt sie nach Wesseling. „Wir leben von den Stammkunden, das ist hier so“, stellt sie klar. „Natürlich kommt es auch auf den Verkaufstag an. Am Samstag bin ich in Brühl, da kommen auch Jüngere, die müssen dann nicht arbeiten. Neben mir steht auch das Kaffeemobil, das ist ein Treffpunkt“, führt sie aus. Diese Atmosphäre will in Wesseling auch ein wenig Izabela Mazur an ihrem Reibekuchenstand schaffen.

Zu den Händlern gehört ebenso Renate Hildebrandt aus Euskirchen. Sie wartet mit verschiedenen Textilien auf. „Ich bin zufrieden hier“, resümiert sie. „Ich bekomme ja auch an anderen Orten mit, wie schwer es inzwischen ist, Nachfolger zu finden“, sagt sie. „Das merken wir deutlich“, bestätigt Marktleiter Michael Hagel, der seit einigen Jahrzehnten auf Märkten unterwegs ist.


Die Serie geht weiter

Nächste Folge: Am Samstag, 28. Juni, stellen wir den Wochenmarkt in Erftstadt vor.


Der Wochenmarkt

Der Wochenmarkt feiert am Freitag, 27. Juni, den „Tag der Region“. Dazu ruft die Deutsche Marktgilde neue Beschickerinnen und Beschicker auf, sich an diesem Aktionstag zu beteiligen – und zwar kostenfrei. Angesprochen sind Direktvermarkter, landwirtschaftliche Betriebe, regionale Manufakturen oder Produzentinnen und Produzenten hochwertiger Lebensmittel aus der Umgebung, die sich und ihr Sortiment präsentieren möchten. Interessierte Beschicker können sich bei Martin Rosmiarek melden, 0277/49143700 und E-Mail. (höb)