Ein Stück Stollen in ContainernAnbau der Grube Silberhardt feiert Richtfest

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Den Richtspruch für die beiden Container am Besucher- und Informationszentrum der Grube Silberhardt sprach Albrecht Ortmann, einer der Ehrenamtler des Fördervereins.

  • Um die stets wachsende Zahl an Ausstellungsstücken der Grube Silberhardt unterbringen zu können wurde ein Anbau gebaut, der jetzt Richtfest gefeiert hat.
  • Und es besteht großes Interesse an der Grube des Fördervereins zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition. In diesem Jahr kamen schon 4700 Besucher.
  • In den neuen Containern sollen sich Besucher jetzt so fühlen, als gingen sie durch einen Stollen.

Windeck – Über mangelndes Interesse an seiner Grube und der umfangreichen Sammlung im Besucher- und Informationszentrum kann sich der Förderverein zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition nicht beklagen.

4700 Besucher wurden bisher in diesem Jahr gezählt. Bis zum Jahresende hoffen die Ehrenamtler die 5000er-Marke zu knacken. Um die stets wachsende Zahl der Ausstellungsstücke präsentieren zu können, fehlte bisher allerdings der Platz. Jetzt wurde Richtfest an einem Erweiterungsbau gefeiert.

Beschriftungszettel aus 1777

Wenn Stefan Döring auf die ehemalige Sammlung der Bergbauschule Aachen zu sprechen kommt, ist ihm die Begeisterung anzumerken. 55 sogenannte Großstufen, Mineralienstücke aus zahlreichen Gruben, die die Erd- und Bergbaugeschichte widerspiegeln, dazu viele kleinere Exponate haben die Windecker übernommen. Die NRW-Stiftung gab ihnen bei der Vergabe den Vorzug, weil sie die historischen Vitrinen und Schränke gleich mit übernahmen. „Die ältesten datierten Beschriftungszettel, die wir bisher gefunden haben, stammen aus dem Jahr 1777“, berichtet der zweite Vorsitzende des Fördervereins.

Ganzjährig offen

Die Grube Silberhardt hat ganzjährig außer zwischen Weihnachten und Neujahr geöffnet. Geschulte Mitarbeiter des Vereins führen auch durch die Grube. Samstags, sonn- und feiertags beginnen Führungen ab 14 Uhr, wochentags ab 11.30 Uhr.

Nach Absprache gibt es auch Sonderführungen außerhalb der Öffnungszeiten. Anmeldungen sind unter 02292/ 92 88 87 (Bürozeiten 11 bis 14 Uhr) empfehlenswert. www.grube-silberhardt.de

Dass zumindest ein Teil der wertvollen Sammlung bald von den Besuchern bestaunt werden kann, verdanken die Windecker Bergleute der Firma Kleusberg aus dem rheinland-pfälzischen Wissen. Der Containerbauer stiftete zwei Raummodule, die neben dem Besucher- und Informationszentrum aufgestellt wurden. Der Durchbruch zu den bestehenden Ausstellungsräumen soll noch geschlagen werden. „Unsere Gäste sollen sich hier fühlen, als gingen sie durch einen Stollen“, formulierte der Vorsitzende des Vereins, Dr. Heino Vest, beim Richtfest das nächste Ziel der ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Auf der Wunschliste stehen unter anderem Mikroskope, an denen Schulklassen die Mineralienfunde untersuchen können – und noch mehr Platz. „Das ist das Problem, das Sie sich vormerken können“, gab Stefan Döring den Vertretern der Sponsoren, Manuela Zeiske und Matthias Lück, mit auf den Weg. Für drei weitere Container sei auf jeden Fall noch Platz.

Über 15000 Arbeitsstunden

Die Bedeutung der Grube Silberhardt für Windeck hob Bürgermeisterin Alexandra Gauß hervor. Die Verbindung zur ebenfalls traditionellen Bergbaugemeinde Wissen reiche lange zurück. Viele Windecker hätten dort in den Gruben ihren Lebensunterhalt verdient. Die Sammlung an die Obere Sieg zu holen sei keine Selbstverständlichkeit gewesen.

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Daran hätten die ehrenamtlichen Bergleute erheblichen Anteil. „Sie haben diesem Projekt viel Lebenszeit geschenkt.“ Da reichten die 15000 Arbeitsstunden, die auf der Homepage genannt würden, bei weitem nicht mehr aus. Gauß erinnerte sich an eine Besichtigung „strahlender Mineralien“. Die radioaktiven Stücke seien sicher gelagert, sagte Döring.

Zum Richtspruch von Albrecht Ortmann waren zahlreiche Besucher nach Öttershagen gekommen, unter ihnen Architekt Ralf Hoppe, der die Arbeiten seit Jahren begleitet. Die Container würden äußerlich noch dem Besucherzentrum angepasst, versicherte er auf Nachfrage.

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