Nach SchließungStandort Eitorf sagt ZF mit Demonstration den Kampf an

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Es geht um Einzelschicksale: Das sollte das Plakat am Anfang des Demonstrationszuges durch Eitorf mit mehr als 500 Teilnehmern zeigen.

Eitorf – Wer ZF in Eitorf schließen will, legt sich mit der gesamten Firma an. Das haben am Freitag Vertreter vieler Standorte des Friedrichshafener Unternehmens auf dem Marktplatz betont. Mehr als 500 Teilnehmer zählte die Polizei bei der zweiten Demonstration gegen das Aus für den Standort an der Bogestraße, der Ende September für den 31. Dezember 2025 angekündigt worden war.

„Das werden wir nicht kampflos hinnehmen“, betonte Betriebsratschef Heiko Höfers. Er unterstrich erneut, dass der Standort Eitorf bei Investitionen außen vorgelassen worden sei. „Von einer Maschine gibt es nur noch zwei Stück, eine im Deutschen Museum und eine bei uns.“

Werke zeigten sich solidarisch

Hoffnung machten den Eitorfer Kolleginnen und Kollegen Solidaritätsadressen aus anderen Werken. Ahrweiler und Bonn – wie Eitorf ehemalige Boge-Standorte – waren ebenso vertreten wie Kreuztal, Gelsenkirchen-Schalke, Mönchengladbach und Koblenz. „Ihr macht jeden Tag aus Scheiße Gold“, stellte Erdal Ahta fest. Der ZF-Betriebsrat sitzt auch im Aufsichtsrat der Firma. Auf seine Frage: „Seid ihr kampfbereit?“ erhielt er lautstarke Zustimmung.

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Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg, Michael Korsmeier, begrüßte die Teilnehmer auf dem Marktplatz.

Vertreter der übrigen Standorte versprachen den Eitorfern, mitzukämpfen. Das sei auch bei drohenden Schließungen in der Vergangenheit gelungen. „Nur diese Sprache verstehen die Chefs“, stimmte der CDU-Landtagsabgeordnete Björn Franken ein. Er hatte das Plakat mit gehalten, auf dem Köpfe von ZF-Mitarbeitern an der Oberen Sieg für die 690 Einzelschicksale stehen.

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ZF-Betriebsrat Erdal Ahta sitzt auch im Aufsichtsrat.

Auch Bürgermeister Rainer Viehhof und sein Kollege Michael Christ aus dem benachbarten rheinland-pfälzischen Asbach stellten sich in die Reihe der Demonstranten. Die ZF-Pläne seien „unfair“, rief Sekundarschülerin Alexandra den Kolleginnen und Kollegen von der Bühne zu. Auch ihr Vater sei ZF-Mitarbeiter an der Bogestraße.

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Für ihre ZF-Arbeitsplätze wollen die Eitorfer kämpfen.

Dass der Kampf um Arbeitsplätze nicht nur in Eitorf weitergehen wird, steht für Michael Korsmeier fest. Der erste Bevollmächtigte und Geschäftsführer der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg zeigte sich erfreut über die Unterstützung unter anderem aus Oberberg. Gemeinsam wollen die Metaller in der kommenden Woche bei der Tagung des ZF-Aufsichtsrates in Frankfurt Flagge zeigen.

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Für den Windecker Harald Patzke war es gar keine Frage, auch als Rentner nach Eitorf zu kommen: „Wir haben mit Jünger, Hermes und Elmores in Windeck schon in der Vergangenheit viele Arbeitsplätze verloren. Im Interesse unserer Kinder und Enkel kann das nicht so weitergehen.“

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