Auf der L86 überfahrenMutmaßlicher Wolf in Eitorf getötet

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Wölfe sind seit einiger Zeit in der Region heimisch. 

Eitorf – In Eitorf ist vermutlich ein Wolf von einem Auto angefahren worden und verendet. Das Tier war am Samstag gegen 10 Uhr auf der Landesstraße 86 südlich von Obereip tödlich verletzt worden. Der Fahrer alarmierte die Polizei.

In Rheinland-Pfalz nahe des Rhein-Sieg-Kreises waren bereits mehrere der Raubtiere Autounfällen zum Opfer gefallen. Jetzt verzeichnet Eitorf seinen vermutlich ersten Fall – die größte Gefahr für den Wolf ist offenbar der Straßenverkehr.

Erscheinungsbild deutet auf einen Wolf hin

Ob es sich tatsächlich um einen Wolf oder doch um einen großen Hund handelt, ist indes noch nicht zweifelsfrei geklärt. Wolfsberater Oliver Dreger, der von einem Passanten benachrichtigt worden war und an die Unfallstelle fuhr, sagt dazu: „Das Erscheinungsbild des Tieres, etwa Fellfärbung und Körperbau, deutet darauf hin, dass es ein Wolf ist.“

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Auch der Hennefer Schäfer Simon Darscheid glaubt dies nach Sichtung eines Unfallfotos. Gewissheit werde aber erst eine genetische Untersuchung des Gewebes bringen, betonten Dreger und Darscheid übereinstimmend.

Fest steht allerdings, dass es sich um einen jungen Rüden handelt. Der tote Körper wurde zum Kreisveterinäramt nach Siegburg transportiert und soll in den nächsten Tagen nach Berlin gebracht werden. Im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung soll das Tier dann eingehend untersucht werden.

Neuer Wolf eingewandert

Dort könne man auch klären, ob es sich um ein Mitglied des Leuscheider Rudels oder um einen in Eitorf neu angesiedelten Wolf handelt. Im Leuscheider Rudel war zu Beginn des vergangenen Jahres ein neues Männchen aus Bayern eingewandert, das den alten Chef ablöste und für Unruhe bei Nutztierhaltern sorgte: Etliche Schafsrisse in Eitorf, Windeck und Hennef gehen nachweislich auf sein Konto.

Auch in Rheinland-Pfalz war dieser Wolf unterwegs. Nachgewiesen wurden die DNA des Rüden mit der Kennung „GW 1896m“ und seines Leuscheider Weibchens. Dieses warf 2021 sieben Welpen. Mit zwei älteren Jungtieren umfasst die Familie insgesamt elf Tiere.  

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