Car-Sharing mit E-Autos in EitorfKlimatreff will im Sommer in Alzenbach starten

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So geht Car-Sharing: Viele Leute teilen sich ein (umwelt-) freundliches Auto. Carmen Ulmen vom Eitorfer Klimatreff will dafür ein E-Auto in Alzenbach  stationieren, andere Ortsteile sollen folgen.

Eitorf – Um Car-Sharing ging es bei dem Treffen mit Carmen Ulmen und Kirsten Spitz vom Eitorfer Klimatreff in einer Seitenstraße in Alzenbach. Und auch wenn die Anschaffung eines kleinen Elektrofahrzeugs für Alzenbach und Bitze vermutlich frühestens im Sommer anstehen wird – ein Auto wurde schon geteilt: Den roten Flitzer aus dem Film „Cars“, mit dem Ulmen das System Car-Sharing unter Zuhilfenahme von Playmobilfigürchen anschaulich demonstrierte, hatte sie sich von ihrem Sohn ausgeliehen.

Egal ob Wocheneinkauf , Arztbesuch, Sport oder Familienausflug: Mit dem Elektroauto kann alles erledigt werden. Nach Benutzung wird es in Alzenbach wieder abgestellt, Stecker eingestöpselt, der nächste Nutzer kann kommen.

Mindestens zehn Teilnehmer sind nötig

Mit der Bürgerenergie Siegburg soll das Projekt im Sommer an den Start gehen. Dafür muss sich eine Gruppe aus zehn bis 15 Personen finden, die einen Monatsbeitrag und eine Kilometerpauschale zahlen – je nach Fahrverhalten gestaffelt: Vielfahrer zahlen einen höheren Monatsbeitrag, aber weniger Kilometergeld, wer das Fahrzeug nur ab und zu nutzt, zahlt im Monat weniger, dafür aber mehr pro gefahrenem Kilometer

Für den Unterhalt des Fahrzeugs – Reparatur, Steuer, TÜV – ist die Bürgerenergie zuständig. Die muss auch dafür sorgen, dass es eine eigene Ladesäule an seinem Heimatparkplatz in Alzenbach bekommt. Denn „betankt“ werden soll der Kleinwagen umweltfreundlich ausschließlich mit grünem Strom, wie Ulmen betont: „Wir wollen keinen Steckdosenstrom. Die Bürgerenergie betreibt Photovoltaik auf Gebäuden im Kreis.“

Auch ein Wasserstoffauto kommt nicht infrage, sagt die Klimaexpertin: „Wasserstoff muss aufbereitet werden, für ein Wasserstoff-Fahrzeug wird dreimal mehr Strom benötigt als für ein E-Auto.“

Dass die Infrastruktur für strombetriebene Fahrzeuge in der Fläche noch nicht ausreicht, ist den Initiatorinnen bewusst. Doch mit der Anschaffung der E-Autos werden zumindest Ladesäulen am festen Standort installiert, wo dann wieder aufgeladen werden kann.

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Für mehr Lademöglichkeiten will sich CDU-Ratsmitglied Sascha Grendel stark machen, der beim Alzenbacher Car-Sharing mitmachen und dafür seinen Zweitwagen abschaffen will. Er kündigte an, im ersten Ausschuss für Stadtplanung, Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz am Dienstag, 2. Februar, wo es um die Einführung des RSVG-Bikes und die Errichtung von Mobilstationen am Bahnhof, Markt und in Mühleip geht, eine Anfrage zu stellen: „Wenn doch ohnehin Ladesäulen für E-Bikes aufgestellt werden, können wir dann nicht gleich die Infrastruktur für E-Autos schaffen?“

Probefahrten fürs Frühjahr geplant

Auch der Heimatvereinsvorsitzende Alwin Müller liebäugelt schon mit Car-Sharing und E-Autos: „Der Bouchainer Platz vor dem Siegtalhaus wäre eine hervorragende Station für ein solches Fahrzeug.“ Auch die Mertener Dorfgemeinschaft überlegt ein solches Projekt. Als Konkurrenz empfinden die Initiatorinnen vom Klimatreff das nicht, im Gegenteil: „Unser Ziel ist es, auf jedem Eitorfer Hügel Car-Sharing zu haben“, sagt Ulmen.

Denn wenn sich pro Ortsteil 15 Personen am Car-Sharing beteiligen und ihre Zweitwagen abschaffen, „dann sind das 15 Autos weniger auf der Straße“. Im Frühjahr, nach dem Lockdown, will sie ein solches Fahrzeug von der Bürgerenergie ausleihen und Station in Alzenbach und anderen Ortsteilen machen: Dann sollen sich Interessierte vor Ort informieren und auch mal eine Probefahrt machen können.

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