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Balkonkraftwerk„Hennef Power“ sponsort Solarstrom für das Kurtheater

Lesezeit 3 Minuten
Heike Benz, Miteigentümer Bernhard Bellinghausen, Vereinsvorsitzender für das Kurtheater Ingo Teusch und der Vereinsvorsitzende von Hennef Power, Marc Schmidt (v.l.) nahmen das Balkonkraftwerk in Betrieb.

Heike Benz, Miteigentümer Bernhard Bellinghausen, Vereinsvorsitzender für das Kurtheater Ingo Teusch und der Vereinsvorsitzende von Hennef Power, Marc Schmidt (v.l.) nahmen das Balkonkraftwerk in Betrieb.

Der Verein Hennef Power möchte erneuerbare Energien in die Stadt bringen. Jetzt spendierte er dem Kurtheater ein Balkonkraftwerk.

Einfach war es nicht, ein Balkonkraftwerk für das Kurtheater an der Königstraße in Hennef zu realisieren. Das hat Marc C. Schmidt, Vorsitzender des Vereins Hennef Power, selbst erlebt. Schon Mitte 2024 entstand die Idee, ein kleines bisschen Strom für den laufenden Betrieb einzusparen und wieder etwas mehr erneuerbare Energien in der Stadt zu etablieren.

Mit Ingo Teusch, dem Vorsitzenden des Vereins, der das denkmalgeschützte Lichtspieltheater unterhält, war er sich ebenso schnell einig wie mit dem Miteigentümer Bernhard Bellinghausen. Beide fanden die Idee gut, geht es doch um die Verbreitung von Solarstrom, am besten für jeden und jede. Ziel des Vereins ist, die Stadt möglichst unabhängig zu machen und die Beteiligten profitieren zu lassen. Ein anderer Teil der Erträge soll in soziale Projekte fließen.

Denkmalschutz macht Installation des Balkonkraftwerks kompliziert

Nach einem Balkonkraftwerk für eine alleinstehende Mutter in Geistingen war jetzt das Kurtheater dran. Doch der Teufel steckt im Detail, in diesem Fall im Denkmalschutz. Nach dem Kontakt mit Teusch und den Planungen ging es Ende Oktober an die zuständige Behörde im Rathaus. Und damit wurde es kompliziert. Denn berechtigterweise hatten die Spezialisten dort bestimmte Vorstellungen. Einfach Paneele vor die Fassade zu hängen, war keine Option.

Sie forderten die Montage auf dem Dach, möglichst in der Mitte der großen Fläche, um den Eindruck des historischen Komplexes nicht zu beeinträchtigen. Der Zugang dahin gestaltete sich aber schwierig, anders als bei Wohngebäuden gibt es keine Fenster oder Dachluken, um dahin zu gelangen, wo der Wunschort war. Also musste ein Gerüst her, um die beiden vorgesehenen Module möglichst an den Giebel zu bringen. Die mussten zudem schwarz sein, mit einer schwarzen Unterkonstruktion.

Hennef: Ertrag für Strom liegt bei gutem Wetter bei etwa 800 Watt

Damit war es aber noch nicht getan. Die Elektrik im Gebäude steht zwar nicht unter Denkmalschutz, die Elektroanlage indes ist alt. Da mussten wir noch einmal durchforsten, beschrieb Teusch die Herausforderungen. Die Stromanschlussleitung war zu gering dimensioniert, da machte der Hauselektriker nicht mehr mit. Sie mussten ersetzt werden. Sogar stoffummantelte Kabel hat Teusch gefunden.

Schließlich war es geschafft, waren alle Hürden beiseite geräumt. An diesem Montag war es so weit, das Balkonkraftwerk konnte in Betrieb genommen werden. Es sind zwei Module á 450 Watt, also 900 Watt auf dem Dach. Die werden aber gedrosselt, sodass der Ertrag bei zweimal 400 Watt, zusammen 800 Watt, liegt. Natürlich ist das wetterabhängig. 

„Hennef Power“ will helfen, erneuerbare Energien zu etablieren

Die Grundlast liegt deutlich über diesem Wert, verriet der Chef des Kurtheaters. Kühltheke, Kühlschrank, Brandmeldeanlage, Notbeleuchtung verbrauchen durchgängig und regelmäßig Strom. Aber immerhin lässt sich doch ein kleines bisschen einsparen. „Nach unseren Erfahrungswerten sind es 80 bis 100 Euro weniger im Jahr“, so Schmidt. Bei einem Verein, der von Spenden und Mitgliedsbeiträgen lebt, zählt jeder Euro.

Aber es gehe eben nicht nur um das Monetäre, sondern um die Etablierung erneuerbarer Energien. „Hennef Power“ setzt dabei neben Solarenergie, also der Errichtung von Solarparks und der Ausstattung möglichst vieler Gebäude mit Photovoltaik, auf Windkraft und Biogas. Neben dem gemeinnützigen Verein gibt es die Hennef Power Generation GmbH, die die wirtschaftliche Realisierung von Projekten übernimmt.