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Proklamation mit „Quer durch de Waat“Das Hennefer Prinzenpaar wohnt im Fachwerkhof

3 min
Skeptisch schaut Prinz Uli I., als ihm Bürgermeister Mario Dahm den Schlüssel fürs Rathaus bei der Prinzenproklamation 2025 in Hennef übergibt, Renate I. jubelt. Moderator Jörg Steinhauer (r.) freut sich.

Skeptisch schaut Prinz Uli I., als ihm Bürgermeister Mario Dahm den Schlüssel fürs Rathaus bei der Prinzenproklamation 2025 in Hennef übergibt, Prinzessin Renate I. jubelt. 

Der Saal tobte, als Prinz Uli I. mit seiner Prinzessin Renate I. bei der Proklamation für die Session 2025/26 einzog.

Das Beste kommt immer zum Schluss. Das ist bei der Prinzenproklamation der Hennefer Karnevalsgesellschaft „Quer durch de Waat“ Tradition. Und das Beste, oder wie der Rheinländer sagt Allerbeste, ist die Prinzenproklamation. Gespannt warteten die Zuschauer in der Mehrzweckhalle Meiersheide auf diesen Augenblick. Der Saal tobte, als Prinz Uli I. mit seiner Prinzessin Renate I. (Steinhauer) einzog.

Dem Prinzenpaar war es kaum möglich, zur Bühne durchzukommen, so viele Hände wurden geschüttelt. Und Prinzessin Renate I. übte schon mal für den Rosenmontagszug am 16. Februar 2026: Sie warf jede Menge Strüssjer in den tobenden Saal. Denn dort vertreten die närrischen Herrscher die Stadt.  

Prinz Uli I. hat den Fachwerkhof seines Großvaters renoviert und wohnt dort mit Prinzessin Renate I.

Prinz Uli I. wurde am 16. Mai 1967 in Siegburg geboren. Seine Kindheit verbrachte er im Hennefer Ort Greuelsiefen, mit seinen Eltern Theo und Hedwig Steinhauer und seinem Bruder Jörg. Vor 32 Jahren zog es ihn nach Hennef-Auel, wo er den Fachwerkhof seines Großvaters renovierte und mit seiner Prinzessin Renate seine Heimat fand. Seit 28 Jahren arbeitet Uli Steinhauer als selbstständiger Versicherungs- und Finanzdienstleistungsfachmann in einem Büro in Eitorf. Er ist ein echter Vereinsmensch: Seit 2010 ist der neue Prinz Mitglied der Karnevalsgesellschaft „Quer durch die Waat“ und engagiert sich seit mehr als zehn Jahren dort als zweiter Vorsitzender.

Tollitäten zum Anfassen: Umjubelt vom närrischen Volk wurde das Prinzenpaar beim Einzug in den Saal.

Tollitäten zum Anfassen: Umjubelt vom närrischen Volk wurde das Prinzenpaar beim Einzug in den Saal.

Renate Steinhauer wurde am 17. November 1969 in Daun geboren und wuchs in Meerfeld in der Vulkaneifel auf. Bereits dort war sie dem Karneval tief verbunden. Mit 25 Jahren zog sie nach Hennef-Auel, wo sie ihre neue Heimat gefunden hat. Seit 30 Jahren arbeitet Renate als OP-Schwester in Bonn-Hardtberg. Neben Beruf und Familie fand sie immer Zeit für gesellschaftliches Engagement: 17 Jahre war sie CDU-Mitglied im Kreistag für ihren Wahlkreis in Hennef und viele Jahre aktive Musikerin im Musikverein Allner.

Um die Zeit des Wartens auf das Prinzenpaar zu versüßen, hatte Literat Udo Lambertz ein Programm mit erstklassigen Bühnenauftritten vorbereitet. Das lobte ausdrücklich Sitzungspräsident Jörg Steinhauer, der in der Session 2014/15 auch Karnevalsprinz war. Jetzt hat sein Bruder Uli diese Tradition in der Session 2025/26 fortgeführt.

Bei der Prinzenproklamation in Hennef hatte auch das Damenkomitee Vollblut Eulenberg eine närrische Abordnung mit leuchtenden Kappen geschickt. Links Vorsitzende Daniela Miebach.

Bei der Prinzenproklamation in Hennef hatte auch das Damenkomitee Vollblut Eulenberg eine närrische Abordnung mit leuchtenden Kappen geschickt. Links Vorsitzende Daniela Miebach.

Bei den Kostümen im Saal fielen die Paillettenkostüme der Abordnung des Damenkomitees Vollblut Eulenberg auf, die dazu leuchtende Kappen trug. „Wir wollen doch dabei sein, wenn Hennefs Tollitäten ins Amt eingeführt werden“, sagte Vorsitzende Daniela Miebach. Zum Lachen brachten den Saal Willi und Ernst – Rentner aus Leidenschaft. Von ihnen konnte man erfahren, dass es eigentlich in der Kirche elf Gebote gibt. Das Elfte lautet: Du sollst nicht Helau sagen. Da das aber selbstverständlich ist, musste es nicht extra aufgeschrieben werden.

Die Frauenband Mätropolis setzt auf Interaktion mit dem Publikum – alle machten begeistert mit

Bei dem Hit „Köln ist cool“ der Band Stadtrand sang das Publikum begeistert mit. Einige Gäste ersetzten aber das Wort Köln durch Hennef, weil diese Stadt doch eigentlich viel cooler ist. Die Frauenband Mätropolis setzte auf Interaktion mit dem Publikum. Alle machten begeistert mit. Von ihnen konnten die Zuschauer erfahren, dass Fiesta eigentlich kein Auto, sondern eine große Feier ist.

Die Frauenband Mätropolis brachte kurz vor der Proklamation richtig Stimmung in den Saal.

Die Band Mätropolis brachte kurz vor der Proklamation richtig Stimmung in den Saal.

Dann zog das neue Prinzenpaar, angeführt von den Husaren Grün Weiß Siegburg, ein. Bürgermeistermeister Mario Dahm überreichte den Schlüssel zum Rathaus erst, nachdem er eine lustige Rede, die aus 100 Liedtiteln bestand, gehalten hatte. Alle einschlägigen Hits kamen darin vor. Und beim Blick ins Publikum erkannte er Prinz Rainer II, der erst am Tag zuvor seine närrische Regentschaft in Uckerath angetreten hatte.

Die Stimmung in der Mehrzweckhalle Meiersheide war wie immer bestens. Das Besondere dort ist, dass am Saalende Stehtische platziert sind. Damit ist die ganze Proklamation ein wenig aufgelockert, und man kann sich vom Tisch dort auch zu einem närrischen Austausch mit anderen Gästen treffen.