Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Mit Maske zum HimalayaIm Hennefer Kletterwald erklimmen Gäste wieder Gipfel

Lesezeit 2 Minuten

Klettern mit Virusschutz: Auf Abstand und mit Maske verläuft die Einweisung, ehe die Gäste in die Höhe steigen.

  1. Der Hennefer Kletterwald muss durch den verspäteten Saisonstart Umsatzeinbußen verkraften.
  2. Mittlerweile ist der Wald infektionsschutzgemäß gerüstet und die ersten Kletterer sind schon unterwegs.
  3. Wir waren vor Ort.

Hennef – Im „Basislager“ muss die Maske angelegt, in den Höhen des Himalaya darf sie abgesetzt werden. Der Hennefer Kletterwald, in dem die verschiedenen Parcours Gebirgsnamen haben, ist infektionsschutzgemäß gerüstet. Flatterbänder geben Laufwege vor, Picknick-Tische sind auseinander gerückt, an der Kasse gibt es Spuckschutzscheiben, Desinfektionsmittel stehen bereit, und am Eingang mahnt ein Schild: „Achtung! Reservierungspflicht“. Nur nach Online-Buchung geht es wipfelwärts.

„Wir sind schon positiver gestimmt als am Anfang“, sagt Geschäftsführer Felix Nägel. Die Corona-Krise brach just aus, als Mitte März die Klettersaison beginnen sollte. Die Anlage im Dürresbachtal musste geschlossen bleiben. Erst am 10. Mai konnte es losgehen. Nägel zeigt Verständnis für die Einschränkungen. Gleichwohl sah die Zukunft des Kletterwaldes zunächst finster aus. Das sonst immer sehr gute Ostergeschäft fiel weg, und wie lange der Lockdown anhalten würde, war nicht absehbar. Auch stellte sich den Betreibern die bange Frage: „Kommen die Leute wieder?“

Geschäftsführer Felix Nägel hofft darauf, trotz der Corona-bedingten Schließung zu Saisonbeginn und der noch geltenden Einschränkungen keine rote Zahlen zu schreiben.

Während der Winterpause hatte die Freiraum-Erlebnis-GmbH laut Nägel 50.000 Euro investiert, unter anderem in zwei neue Einsteigerparcours und zwei Kletteranlagen für kleine Kinder. Für die staatliche Soforthilfe ist das Unternehmen zu groß. Stattdessen wurde das zinsgünstige Hilfskredit-Angebot angenommen. Dankbar, so der Geschäftsführer, sei man der Sportschule für die Stundung der Pacht. Der Sportschule gehört das Areal.

Abstandsgebot schränkt Kapazitäten ein

In der bis zum 8. November laufenden Saison keine roten Zahlen zu schreiben, ist Nägels Hoffnung. „Wir sind jetzt bei 50 Prozent des Umsatzes, den wir normal gehabt hätten“, berichtet der 37-Jährige vom Stand der Aufholjagd, die nach wie vor „gebremst“ vonstatten geht. Das Abstandsgebot schränkt die Kapazitäten ein. Können im Normalbetrieb bis zu 100 Personen in 30 Minuten durch Empfang und Einweisung geschleust werden, sind derzeit nur 27 Besucher zu schaffen. Die „Almwirtschaft“ schenkt Getränke aus, der Hotdog aber bleibt vorerst gestrichen.

Zu den Schutzvorkehrungen zählt die Reservierungspflicht für Besucher.

Die jüngsten Lockerungen ermöglichen, dass Gruppen mit bis zu zehn Personen zum Klettern kommen dürfen, die sich auch aus mehr als zwei Haushalten zusammensetzen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ebenso können seit voriger Woche wieder Schulklassen buchen, „wir haben schon die ersten Anfragen“, sagt Nägel und erinnert an den Mund-Nase-Schutz: „Wichtig ist, dass jeder Gast eine Maske mitbringt.“ Das unvermeidliche Utensil dieser Tage müssen die Kletterer im Parcours zwar nicht tragen, aber griffbereit haben für den Fall, dass sie von einem Mitarbeiter etwa aus dem Himalaya gerettet werden müssen.