Im Jahr vor der Pandemie schaffte der Stadtsportverband mit seinem Team von 15 Prüferinnen und Prüfern 960 Abzeichen abzunehmen.
Auch Familien machten mitStartschuss für Sportabzeichen-Saison in Hennef gefallen
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Der Stadtsportverband Hennef hat die Freiluftsaison für die Abnahmen des Deutschen Sportabzeichens gestartet.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
750 sollen es sein. So viele Sportabzeichen will der Stadtsportverband Hennef in dieser Saison abnehmen, nach 504 im vergangenen Jahr. Der Startschuss ist jetzt gefallen, und der Auftakt ließ sich schon einmal gut an. Zwar hatten sich „nur“ 13 Sportlerinnen und Sportler angemeldet. Gekommen waren in den Anton-Klein-Sportpark dann aber doch gut 20. Eine andere Herausforderung haben gleich die „DSA Athletics“ aufgenommen.
Auch Familien treten zusammen an
Sie waren bei der Verleihung in der Meys Fabrik die Gruppe mit den meisten erfolgreich abgelegten Sportabzeichen und wollen diesen Titel verteidigen. Sie traten gleich mit mehreren Athleten an. Godehard Bowien ist der Verantwortliche in Hennef, zugleich koordiniert er die Stützpunktleiter im Kreis. 1998 hat er den Job übernommen, damals lag die Teilnehmerzahl bei etwa 90. Im Jahr vor der Pandemie schaffte er mit seinem Team von 15 Prüferinnen und Prüfern 960 Abzeichen und wollte eigentlich die 1000 knacken.
Doch dann brachen die Schulen weg. Jetzt geht es mit neuem Schwung wieder los. Der 69-Jährige ist mit elf Abnahmen in Gold ein Spätberufener. Jetzt überträgt er die Verantwortung so langsam an Christine Driesdow. Die war mit dem ersten Termin hoch zufrieden: „Alle sind begeistert, die Stimmung war sehr gut. Ich bin optimistisch, dass wir die 250 Abzeichen drauflegen.“ Gut gefallen hat ihr, dass Familien mit dabei sind.
Alterspräsident mit 8,20 Metern beim Kugelstoßen
Stephan Vogelsberg ist so ein Kandidat, er ist mit Ehefrau Dorota und Sohn Luis angetreten. Gold hatte er gleich bei der ersten Disziplin im Visier. Die 50 Meter schaffte er in hervorragenden 7,2 Sekunden. Dafür war es dann beim abschließenden 3000-Meter-Lauf ein bisschen mühsamer. Zu schnell angegangen, sackte er im zweiten Drittel ein bisschen ab. Gut, dass es Familie und Freunde gibt. Der Sohn und Dauerläuferin Alexandra Thielen feuerten ihn an und zogen ihn kräftig mit über die letzten beiden Runden.
So erreichte er gute 14:53 Minuten, alle Male ausreichend für sein Ziel. Sigurd van Riesen war bei der Eröffnung der „Alterspräsident“. Der 78-Jährige machte mit beim Aufwärmtraining und übte sich dann im Kugelstoßen. Mit 8,20 Meter war er zufrieden. „Ich gehe jetzt in das 34. Abzeichen“, erklärte er. Zu viel wollte er nicht machen, denn in dieser Woche tritt er bei den Sprint- und Staffel-Weltmeisterschaften in Polen an – mit Aussicht auf Erfolg.
19-Jährige muss Bronze schaffen, um Ausbildung bei der Polizei beginnnen zu können
„Erst“ 13 Mal war Gottfried Leuchtenberger dabei. „Ich will etwas gegen das Altern tun. Ich laufe lieber, und dann eher die kurzen Strecken“, erklärte der 76-Jährige, der für die 50 Meter 9,5 Sekunden benötigte. Wesentlich jünger ist Alicia Schmitz aus Neunkirchen-Seelscheid. Die 19-Jährige muss Bronze schaffen, um ihre Ausbildung zur Polizistin beginnen zu können. Zielstrebig lieferte sie ab: 1,88 Meter im Standweitsprung, 17,3 Sekunden über 100 Meter, 3,40 Meter im Weitsprung und die 3000 Meter weit unter dem geforderten Limit. Viele angehende Polizistinnen und Polizisten nutzen das Angebot in Hennef, wie Bowien aus den vergangenen Jahren weiß.
Die Abnahme verlangt auch Lutz Duckwitz, Leiter des Stadtordnungsdienstes, von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er selbst hat das direkt am 1. Januar erledigt, weil er nichts einfordert, was er nicht selber liefert. Nach einem Sturz allerdings ist er eingeschränkt. Mit dem Beauftragten für Inklusionssport, Bert Reichl, hat er einen speziellen Anforderungskatalog entwickelt, für sich und weitere Bedienstete. Er macht Mut, auch mit Handicaps die Prüfungen anzugehen. Möglich ist das bis Oktober noch jeden Freitag ab 17 Uhr im Anton-Klein-Sportpark. (rvg)