Foley in AlabamaWaffen, Abtreibung, Trump – Scheitert Hennefs Partnerschaft mit US-Stadt?

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt das Railroad-Museum in Foley.

Das Railroad Museum in Foley. Zwischen der Stadt im US-Staat Alabama und Hennef bahnt sich seit längerer Zeit eine Freundschaft an.

Eigentlich sollte der Foleys Bürgermeister in wenigen Tagen nach Hennef reisen. Jetzt stellt sich die Frage: Will man mit ihm befreundet sein?

Mit einem „Memorandum of Understanding“ sollte der nächste Schritt in der Anbahnung eines Hennefer Bündnisses mit Foley in Alabama/USA getan werden. Doch jetzt liegt diese Absichtserklärung erst einmal auf Eis. Der für Kultur, Ehrenamt und Städtepartnerschaften zuständige Ausschuss des Stadtrates hat den Zustimmungsbeschluss am Mittwoch nicht gefasst und die Sache vertagt.

In dem von der Verwaltung formulierten Entwurf des Memorandums ist von Freundschaften, gegenseitigem Verständnis und Toleranz die Rede. Die Grünen warteten in der Ausschuss-Sitzung mit Informationen auf, die sie daran zweifeln lassen, dass der Bürgermeister von Foley, Ralph Hellmich, diese Werte vertritt. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob man mit diesem Mann befreundet sein wolle.

Umstrittener Bürgermeister soll am 20. Mai Hennef besuchen

Die Kritik an Hellmich entzündet sich an dessen politischer Unterstützung der erzkonservativen Republikanerin Katie Britt, die seit Januar für den Bundesstaat Alabama im Senat der Vereinigten Staaten sitzt. Britt vertritt laut Wikipedia den Kurs von Ex-Präsident Trump und der Lebensrechtsbewegung, die jegliche Abtreibung ablehnt, und sieht das Recht, Waffen zu tragen, als gottgegeben an.

Nach einer Sitzungsunterbrechung folgte der Ausschuss mit großer Mehrheit dem von der Fraktion „Die Fraktion“ gestelltem Antrag auf Vertagung. Brisant ist dies, weil ein viertägiger Besuch Hellmichs in Hennef kurz bevorsteht. Für Samstag, 20. Mai, ist ein Empfang im Rathaus geplant, bei dem das „Memorandum of Understanding“ von den Bürgermeistern unterzeichnet werden sollte.

Hennefer Schulen planen bereits Besuche in Foley

Nun muss dieser Akt aus dem Programm gestrichen und in den Ratsfraktionen diskutiert werden, wie man mit Freundschaftsbestrebungen zwischen Hennef und Foley weiter umgeht. Im Austausch befinden sich die Städte seit Ende 2021.

Insbesondere Schulen sind an Kontakten interessiert und planen schon gegenseitige Besuche. Visiten des Bürgermeisters von Foley im Städtischen Gymnasium und bei den zwei Hennefer Gesamtschulen sind dann auch vorgesehen.

Rundschau abonnieren