KarnevalsbilanzEinsatzkräfte in Rhein-Sieg sprechen von ruhigen „tollen Tagen“

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Leere Schnapsfläschchen und ein halbleeres Bierglas, bunte Flaschendeckel auf einer Betonsperre.

Was vom Feiern übrig blieb: Die Zahl der Einsätze war an den Karnevalstagen deutlich niedriger als in früheren Jahren.

Polizei, Ordnungsdienste und Kinderklinik sprechen von ruhigem Verlauf  der tollen Tage im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

Hunderttausende Jecke haben in den vergangenen Tagen den Straßenkarneval im Rhein-Sieg-Kreis an den Zugwegen und in Kneipen gefeiert. Und das haben die Närrinnen und Narren in diesem Jahr auch weitgehend friedlich hinbekommen. Das zeigen die Bilanzen von Polizei, Rettungsdienst, Ordnungsbehörden und der Kinderklinik.

Von „keinen berichtenswerten polizeilichen Ereignissen“ sprach die Polizei mit Blick aufs jecke Treiben am Rosenmontag, bei dem in der Spitze mehr als 100 000 Menschen feierten. An den Zugstrecken sei die Polizei mit zahlreichen Kräften präsent gewesen.

Es war viel ruhiger, als wir das noch aus den Jahren vor der Pandemie kannten
Christian Diepenseifen, Ärztlicher Leitung Rettungsdienst

Etwas anders hatte das noch an Weiberfastnacht ausgesehen: Zwischen Donnerstag, 9 Uhr, und Freitag, 6 Uhr, hatte die Polizei allein nach Körperverletzungsdelikten 15 Anzeigen aufnehmen müssen. Aber: „Es war viel ruhiger, als wir das noch aus den Jahren vor der Pandemie kannten“, sagt Christian Diepenseifen, Ärztlicher Leitung Rettungsdienst, mit Blick auf den Straßenkarneval.

Laut Diepenseifen hängt das vor allem mit dem Wegfall der Open-Air-Feiern in Hennef und Siegburg zusammen. „Das waren große Veranstaltungen, die sich natürlich auch im Einsatzgeschehen bemerkbar gemacht haben“, sagt der Arzt, der selbst am Rosenmontag in der Kreisstadt im Einsatz war.

Ordnungsdienst in Siegburg und Hennef hatte weniger zu tun

So hätten sich die karnevalsüblichen Einsätze dann auch in Grenzen gehalten. „Mal Trunkenheit, mal eine Prügelei – alles aber in einem absolut überschaubaren Rahmen“, fasst Diepenseifen zusammen.

Durch den Wegfall der großen Party auf dem Marktplatz hatte auch das städtische Ordnungsamt in Siegburg deutlich weniger zu tun. „Es ist komplett ruhig geblieben“, sagte Björn Langer aus der Pressestelle der Kreisstadt. Siegburg hatte trotz des Wegfalls der Party am Glasverbot festgehalten, da zunächst ungewiss war, ob nicht spontane Feiern veranstaltet werden. Dieser Fall trat nicht ein.

Keine besonderen Vorkommnisse verzeichnete der Hennefer Stadtordnungsdienst an den tollen Tagen. „Es war friedlich und ruhig“, teilte Stadtsprecherin Mira Steffan auf Anfrage nach geahndeten Verstößen, Verweisen oder gar Festnahmen mit. Gleichwohl zeigte der Ordnungsdienst verstärkt Präsenz. Jeweils in zwei Schichten waren an Weiberfastnacht zwölf Kräfte im Einsatz, am Karnevalssamstag neun, am Karnevalssonntag zwölf und am Rosenmontag sogar 32 Personen.

Sankt Augustiner Klinik behandelte Kinder und Jugendliche an Weiberfastnacht

Die Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin berichtet,   die Zahl der Einsätze sei nicht ungewöhnlich hoch gewesen. „Wir waren vorbereitet, zum Glück war aber alles im grünen Bereich“, teilte Dr. Tobias Hannes mit, Leiter der dortigen Notfallversorgung.

„An Weiberfastnacht wurden fünf Kinder und Jugendliche eingeliefert“, berichtete Sina Demel, pflegerische Leiterin der zentralen Notaufnahme der Kinderklinik beim Blick in die Liste. Ein Patient sei noch am selben Tage auf die Intensivstation verlegt worden.

An den anderen Karnevalstagen seien noch weniger Patientinnen und Patienten mit aktuellen Symptomen eingeliefert worden. Dr. Hannes: „Es ist deutlich ruhiger als im Vorjahr gewesen.“

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