NeophytenSchafe, Ziegen und Rinder sollen Kampf gegen Riesen-Bärenklau aufnehmen

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Die Bekämpfung sogenannter Neophyten – hier ein Einsatz an der Sieg – ist schwierig und in vielen Fällen nicht erfolgreich. Der Kreis will dafür nun versuchsweise Weidetiere einsetzen.

Die Bekämpfung sogenannter Neophyten – hier ein Einsatz an der Sieg – ist schwierig und in vielen Fällen nicht erfolgreich. Der Kreis will dafür nun versuchsweise Weidetiere einsetzen.

Rhein-Sieg-Kreis – Der Rhein-Sieg-Kreis will unerwünschte Pflanzen an den Ufern von Sieg, Agger und Bröl künftig von tierischen Helfern beseitigen lassen.

Dazu soll in Zusammenarbeit mit Landwirten, der Wasserwirtschaft und den betroffenen Grundstückseigentümern ein Modellprojekt zur Beweidung der Ufer durch Rinder, Schafe oder Ziegen gestartet werden.

Ziel des Projektes ist es, die Ausbreitung sogenannter Neophyten – Pflanzen, die in einem Gebiet eigentlich nicht heimisch sind – wie Riesenbärenklau, Japanischer Staudenknöterich und Drüsiges Springkraut wirksam zu stoppen. Die Untere Wasser- und Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung will bis zum Sommer Flächen auswählen, die für den Versuch geeignet sind.

Das Vorhaben geht auf einen gemeinsamen Antrag der Kreistagsfraktionen von CDU und Grünen zurück, der vom Umweltausschuss jüngst gegen die Stimmen von FDP und AfD beschlossen wurde. Die schwarz-grüne Koalition hatte ihren Vorstoß damit begründet, dass die Bekämpfung der unerwünschten Pflanzen durch den Menschen in vielen Fällen gescheitert sei.

Schmerzhafte Quaddeln

Vor allem der Versuch, in Handarbeit das Drüsige Springkraut zurückzudrängen, sei „schon mehr oder weniger aufgegeben worden“. Beweidungsprojekte an anderen Fließgewässern, etwa an der Lippe in Ostwestfalen, hätten allerdings gezeigt, dass es durchaus möglich sei, die Neophyten wirksam zu bekämpfen.

So hätten Ziegen selbst zwei Meter hohe Exemplare der auch Riesen-Bärenklau genannten Herkulesstaude gefressen und den Bestand der Pflanze fast völlig ausgerottet. Die Bekämpfung dieser ursprünglich aus dem Kaukasus stammenden Pflanze durch den Menschen ist besonders schwierig, da sie bei Berührung zu schmerzhaften Quaddeln und Blasen führt. Die Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts sei sowohl mit Rindern als auch Ziegen vergleichsweise erfolgreich möglich. Auch der Japanische Staudenknöterich lasse sich durch die Beweidung der bewachsenen Flächen mit Ziegen fast vollständig zurückdrängen.

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