Bis Oktober stehen Stadtmöbel auf dem Marktplatz in Niederkassel-Rheidt. Sie sollen eine Diskussion über die Zukunft der zentralen Plätze der Stadt anstoßen.
Mehr AufenthaltsqualitätStadtmöbel stehen jetzt im Zentrum von Niederkassel-Rheidt

Im Vorfeld einer möglichen Umgestaltung des Marktplatzes in Niederkassel-Rheidt hat die Stadt dort jetzt sogenannte Stadtmöbel aufstellen lassen – eine Leihgabe des Zukunftsnetzes Mobilität NRW.
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Die ersten Reaktionen im Netz sind verhalten bis kritisch: „Platzverschwendung", „noch weniger Platz zum Parken„, „wer hat sich diesen Quatsch ausgedacht?“ und „die sollten sich um wichtigere Dinge können“ – so kommentieren Facebook-Nutzer aus Niederkassel einen ersten Versuch der Stadt, den Marktplatz im Stadtteil Rheidt attraktiver zu machen und seine Aufenthaltsqualität zu steigern. Nachdem die unmittelbar am Markt gelegenen Parkplätze auf eine geschotterte Freifläche verlegt wurden, hat die Stadtverwaltung dort vor wenigen Tagen sogenannte Stadtmöbel aufstellen lassen.
Kostenlose Leihgaben vom Zukunftsnetz Mobilität NRW
Sitzgelegenheiten, Tische, Blumenbeete, mit kleinen Bäumen bepflanzten Kübel, eine kleine Bühne und Fahrradabstellmöglichkeiten wurden der Stadt vom Zukunftsnetz Mobilität NRW kostenlos zur Verfügung gestellt. Als sogenannte „Stadtterrassen“ sollen sie die ehemaligen Parkflächen vorübergehend in einen Ort der Kommunikation und des Verweilens verwandeln und die Niederkasselerinnen und Niederkasseler dazu animieren, sich länger auf dem zentralen Platz im Stadtteil aufzuhalten.

Wo noch vor kurzem Autos parkten, ist jetzt Platz für Pflanzkübel und Sitzgelegenheiten.
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„Das ist eine besondere Gelegenheit für Niederkassel: Auf diesem Wege kann der Marktplatz in Rheidt für die kommenden acht Wochen fast kostenfrei als Lebensraum aufgewertet werden“, sagt Bürgermeister Matthias Großgarten. Das sogenannte Stadtexperiment ist bis zum 2. Oktober befristet. Bis dahin erhofft sich die Stadt eine möglichst breite öffentliche Diskussion über die künftige Gestaltung der großen Plätze im Stadtgebiet.
„Gemeinsam wollen wir das Aktuelle bewerten und Ideen für die Zukunft sammeln“, sagt der Bürgermeister. Eine Info- und Beteiligungsstelle bietet Interessierten sowohl mehr über die Hintergründe des Experimentes zu erfahren, als auch eigene Ideen und Anregungen, aber auch Bedenken zu dem Projekt vorzubringen.
Aufwertung aller Niederkasseler Ortszentren geplant
Ab Mitte August wird auf der Internetseite der Stadt dann auch das Beteiligungsportal des Stadtplanungsamtes für die Diskussion über die Möblierung des Marktplatzes und dessen künftige Gestaltung freigeschaltet. Zusätzlich plant die Stadt am Freitag, 29. August, auf dem Marktplatz eine öffentliche Veranstaltung. Beginn ist um 17 Uhr.
Die Stadt hofft, mit der Diskussion über die Zukunft des Rheidter Marktplatzes auch Impulse für die künftige Gestaltung anderer großer Plätze im Stadtgebiet zu bekommen. Denn auch die Zentren der anderen Niederkasseler Stadtteile sollen nach dem Willen von Stadtverwaltung und Stadtrat attraktiver werden – im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Kommune und daher mit möglichst geringem Aufwand.