Es wird noch einige Zeit vergehen, bis die geplante Stadtbahnlinie 17 in Rhein-Sieg fährt. Sie soll eine Lücke im rechtsrheinischen ÖPNV schließen.
Start frühestens 2030Wie es um die Planung der Stadtbahnlinie 17 in Niederkassel steht

Die geplante Stadtbahnlinie17 soll in Niederkassel auf der Trasse der RSVG-Güterstrecke auch durch Wohngebiete führen. (Archivbild)
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Bei der Planung zur neuen Stadtbahnlinie 17, die Köln, Niederkassel und Bonn größtenteils rechtsrheinisch miteinander verbinden soll, geht es weiter voran.
Es wird zwar noch eine ganze Weile dauern, bis die neue Stadtbahn fährt – im optimalen Zeitverlauf der Projektdokumentation ist 2030 als möglicher frühester Starttermin für Teilabschnitte genannt –, doch die Ausgangspunkte sind geschaffen. Beteiligt sind der Rhein-Sieg-Kreis, die Stadt Köln und die Bundesstadt Bonn als Aufgabenträger des öffentlichen Personennahverkehrs, mit den kreisangehörigen Städten Niederkassel und Troisdorf.
Mit der Linie 17 erhält Niederkassel einen Bahnanschluss
Zuletzt fanden im Frühjahr 2025 zwei Beteiligungstermine bei der Bezirksregierung Köln statt. Dabei wurde den Trägern der öffentlichen Belange und den Naturschutzverbänden die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Nun laufen über das gesamte Jahr im geplanten Trassenkorridor für die Bahnlinie Untersuchungen, um die Auswirkungen der Stadtbahnlinie beurteilen zu können. Dabei geht es um Auswirkungen im Allgemeinen ebenso wie um verschiedene Streckenvarianten auf die Tier- und Umwelt.
Die Linie 17 soll als neue Städteverbindung zwischen Köln und Bonn gebaut werden, „nach dem Vorbild der bestehenden linksrheinischen Stadtbahnlinien 16 und 18“, teilt der Rhein-Sieg-Kreis mit.
5,2 Millionen Euro als Fördermittel für Planungen bewilligt
Damit erhält die Stadt Niederkassel erstmalig einen Bahnanschluss. Die Verbindung soll nicht nur die Lücke im rechtsrheinischen ÖPNV schließen, sondern auch einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Zwar gibt es Busverbindungen auf der Strecke, diese sind jedoch mit vielen Umstiegen verbunden und zu den Hauptverkehrszeiten überfüllt, weshalb es für viele nicht genug Anreiz gibt, doch einmal das Auto stehenzulassen.
Das soll sich mit der neuen Bahnlinie ändern. Sie soll im südlichen Köln bei Zündorf und Sürth an die Linien 7 und 16 angeschlossen werden und nach Süden etwa 21,3 Kilometer weiter über Mondorf und Lülsdorf bis zur derzeitigen Stadtbahnlinie 66 in Bonn-Beuel verlaufen. In Niederkassel soll dafür die bestehende Eisenbahnstrecke des Güterverkehrs der RSVG zwischen Mondorf und Lülsdorf für den Stadtbahnbetrieb umgebaut werden.
Umweltverträglichkeitsprüfung ist im Gange – Entwurfsplanung soll bis 2027 fertig sein
Der Rhein-Sieg-Kreis erhielt im Januar 2023 einen Bewilligungsbescheid, um die Planungen bis zur Genehmigungsplanung des Projekts voranzutreiben. Fördermittel in Höhe von 5,2 Millionen Euro wurden dafür bewilligt, der Bescheid gilt bis zum 31. Dezember 2027.
Mit der Umweltverträglichkeitsprüfung, der landschaftspflegerischen Begleitplanung und umweltfachlichen Untersuchungen wurde im November 2024 die Firma Cochet Consult GbR aus Bonn beauftragt. Diese stimmte sich im Untersuchungsrahmen mit den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden ab.
Im April 2025 übernahm das Unternehmen Thost Projektmanagement die Projektsteuerung, die unter anderem auch beinhaltet, die Projektleitung (also den Rhein-Sieg-Kreis) bei der Vergabe der ingenieurtechnischen Planungsleistungen zu unterstützen. Diese sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2025 nach und nach europaweit ausgeschrieben werden.
Ziel ist es, die Entwurfsplanung für weite Teile des Stadtbahnprojekts bis Ende 2027 abzuschließen. Die Rheinbrücke, die für die Bahn gebaut werden soll, ist von diesem Zeitplan allerdings ausgenommen, da „dafür noch vorlaufende Untersuchungen notwendig sind“, betont die Kreisverwaltung.