„Besorgniserregend“Einzelhändler im Rhein-Sieg-Kreis leiden unter Kaufzurückhaltung

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Zwei Frauen gehen mit Einkaufstüten durch die Stuttgarter Innenstadt.

Der Umfrage zufolge ist auch die Zahl der Kunden rückläufig. (Archivbild)

Der Einzelhandel in der Region spürt laut Ergebnissen einer Umfrage sinkende Umsätze als Folge der höheren Preise.

Der Einzelhandel in der Region leidet weiter an der Kaufzurückhaltung und der sinkenden Konsumlaune seiner Kunden. Das geht aus einer Umfrage des Einzelhandelsverbandes Bonn, Rhein-Sieg und Euskirchen unter 300 zufällig ausgewählten Mitgliedern hervor.

Demnach beklagten im März mehr als die Hälfte (55 Prozent) im Vergleich zum März des vergangenen Jahres einen Umsatzrückgang. Drei Prozent der an der Befragung teilnehmenden Einzelhandelsbetriebe berichteten sogar von einem Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent.

Auch Zahl der Kunden rückläufig

Immerhin rund ein Drittel der befragten Händler schilderte aber auch Umsätze auf etwas oder gar deutlich höherem Niveau. Rückläufig ist der Umfrage zufolge auch die Zahl der Kunden. Sie ging im Vergleich zum März vergangenen Jahres um sieben Prozent zurück.

„Es wird also klar, dass nicht nur weniger Kunden die Einzelhandelsgeschäfte frequentieren, sondern dass auch diejenigen, die dies weiterhin tun, weniger ausgeben“, bilanziert Jannis Vassiliou, der Vorsitzende des Einzelhandelsverbands.

Trend seit einem Jahr

Eine Kaufzurückhaltung beziehungsweise eine sinkende Konsumlaune lasse sich bereits seit rund einem Jahr beobachten. „In Zeiten einer noch immer hohen Inflation und somit steigender Preise in allen Lebensbereichen ist dies leider nicht verwunderlich.“

Ein besonderes Problem macht dem Verband zufolge dem Bonner Einzelhandel zu schaffen. Dort bleiben offenbar die auswärtigen Kunden aus. Nur noch 23 Prozent der Innenstadtbesucher stammt aus Bonner Nachbarkommunen oder weiter entfernten Regionen.

„Dies ist umso mehr besorgniserregend, da der Handelsstandort Bonn als Oberzentrum von seinen benachbarten Kommunen abhängig ist“, sagt Vassiliou. Eine eingeschränkte Erreichbarkeit sowie die Kappung des Cityrings der Bonner Innenstadt schade folglich nicht nur dem Einzelhandel, sondern dem gesamten Wirtschaftsstandort Bonn. Der Einzelhandelsverband hoffe, dass die Stadt Bonn vor diesen Fakten nicht die Augen verschließe und ihre Politik dementsprechend anpasse.

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