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Ukraine-KriegGeflüchtete werden im Siegburger Kreishaus registriert

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Elena aus Charkiv und ihre Töchter bei der Registrierung im Kreishaus.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Zahl der Geflüchteten, die seit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Kreis leben, ist nur annähernd bekannt. 3700 sind bei den Städten und Gemeinden registriert. „Es dürften aber wohl bereits 4200 sein“, sagt Gabriele Neugebauer, Leiterin des Kreis-Ordnungsamtes.

Damit diese Geflüchteten in Deutschland Anspruch auf Sozialleistungen haben, reicht eine einfache Registrierung in den Rathäusern aber nicht aus. Ihre biometrischen Daten müssen beim Ausländeramt des Kreises gespeichert werden.

Nötig sind dafür Pik-Stationen – im Amtsdeutsch Personalisierungsinfrastrukturkomponenten. Fünf dieser Stationen mit Computer, Kamera und einem Gerät zur Erfassung von Fingerabdrücken hat das Land dem Kreis zu Wochenbeginn zur Verfügung gestellt. Im Siegburger Kreishaus sollen damit sowie mit jeweils einer Pik-Station der Kreispolizeibehörde und des Ausländeramtes in den kommenden drei Wochen möglichst viele Geflüchtete registriert werden – an sieben Tagen in der Woche jeweils von 7.30 bis 20 Uhr.

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„Wir hoffen, dass wir in diesen drei Wochen rund 2000 Registrierungen schaffen werden“, sagte Landrat Sebastian Schuster am Dienstag bei der Vorstellung des Systems. Rund eine halbe Stunde beträgt der zeitliche Aufwand pro Person, bei technischen Problemen, die auch in den ersten Tagen bereits auftraten, kann es auch länger dauern.

Rund 110 Mitarbeitende setzt die Kreisverwaltung dafür ein, eine weitere Belastung für die durch die Pandemie und die Folgen der Flutkatastrophe vom Sommer 2021 ohnehin schon strapazierte Behörde. Um das bewältigen zu können, sollen rund 25 neue Mitarbeitende eingestellt werden.

Die Registrierung erfolgt nach einem festgelegten Plan. Die Geflüchteten werden von den Kommunen, in denen sie derzeit leben, nach Siegburg gebracht. Jeder Stadt und Gemeinde stehen – in Abhängigkeit von der Zahl der dort lebenden Ukrainer – feste Zeitfenster zur Verfügung.

Nur Geflüchtete aus Troisdorf werden im dortigen Ausländeramt betreut. Nach drei Wochen zieht das Land seine fünf Pik-Stationen wieder aus Siegburg ab. Der Kreis hat deshalb drei eigene Stationen bestellt. Die Lieferfristen betragen allerdings mindestens drei Monate.