Mit dem 3:1-Erfolg über den SC Uckerath beschert der Landesligist Micha Schmitz einen perfekten Abschied. Wahlscheid gewinnt das „kleine Finale“.
Fußball-KreispokalFSV Neunkirchen-Seelscheid verteidigt seinen Titel

So sehen Sieger aus: Der FSV Neunkirchen-Seelscheid bejubelt am Oberpleiser Sonnenhügel die Titelverteidigung.
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FSV Neunkirchen-Seelscheid – SC Uckerath 3:1 (1:1). Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. In seinem letzten Spiel für die erste Mannschaft durfte Micha Schmitz (32) den Fußball-Landesligisten FSV Neunkirchen-Seelscheid als Kapitän aufs Feld führen – und hinterher den großen Wanderpokal in den blauen Oberpleiser Himmel recken.
„Wenn sich jemand diesen Abschied verdient hat, dann er“, sagte Co-Trainer Christian Thomas nach dem 3:1-Erfolg im Kreispokal-Finale über den Bezirksligisten Uckerath. „Micha ist die Zuverlässigkeit in Person und war immer ein Sprachrohr dieser Mannschaft. Auf und neben dem Platz.“ Da sich Schmitz künftig auf seine Schiedsrichter-Karriere konzentriert, wird er lediglich noch für die zweite oder dritte Mannschaft zum Einsatz kommen.
Diesen Jungs gehört die Zukunft. Das hat Lust auf mehr gemacht
Die Titelverteidigung bezeichnete Thomas zwar als „nicht unverdient. Bei dieser Hitze und nach unserer Mallorca-Tour war aber kein Feuerwerk mehr möglich.“ Auch für seinen Gegenüber Didi Rombach war das Glas halb voll, denn nicht zuletzt angesichts seiner Innenverteidigung um Tom Werry (21) und Mathis Einheuser (18) merkte er an: „Diesen Jungs gehört die Zukunft. Das hat Lust auf mehr gemacht.“
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Der Favorit war kalt erwischt worden – 0:1 (1./Robin Gráe). In der 20. Minute war es Christopher Mai, der nach einer Hereingabe von Moritz Tel den Ausgleich erzielte. Also jener Akteur, der bereits im Endspiel im Oktober 2024 (2:1 gegen Mondorf) mit einem frühen Treffer maßgeblich zum historischen Titelgewinn beigetragen hatte. Der Routinier hätte beinahe sogar nachgelegt, doch seinen Schuss parierte Fabio Milicki mit einem tollen Reflex (53.). Quasi im Gegenzug verhinderte die Unterkante der Latte nach einem Kopfball von Liam Ludwig die erneute Uckerather Führung.
Kjell Simnonia macht den Deckel drauf
Stattdessen führte eine Dreifachchance des FSV zum dritten Tor: Milicki behielt zunächst zwei Mal im Eins-gegen-Eins-Duell mit Kjell Simnonia die Oberhand, ehe Patrick Busch das Auge für Paul Orfgen hatte – 2:1 (72.). Der SCU stemmte sich gegen die drohende Niederlage, doch in der vierten Minute der Nachspielzeit machte Simnonia den Sack zu.
FSV: Stokowy – Wieschebrock, Busch (83. Schulz), Daus (76. Hellwig), Schmitz – Friesen (53. El Leithy), Orfgen – Stephan (66. Diehl), Mai, Tel – Krämer (66. Simnonia).
SCU: Milicki – Dzubiella, Werry, Mathis Einheuser (66. Hermanni), Hotel – Grünig, Schwarz – Thomas (80. Engbrecht), Krethen (90. Bauer), Ludwig (90. Max Einheuser) – Gráe (66. Stein).
TuS Herchen – Wahlscheider SV 1:7 (1:4). Das nennt man wohl einen perfekten Abschied. David Thöne schnürte in seinem vorerst letzten Spiel für die Bezirksliga-Mannschaft des WSV einen Doppelpack – und erzielte obendrein ein Traumtor: Nach einem langen Pass von Jannis Balthazar wuchtete er den Ball per Volleyschuss in den Giebel zur 2:1-Führung (18.). Mit seinem vermeintlich schwächeren Fuß, wohlgemerkt. „Den linken hat er eigentlich nur zum Stehen“, sagte Co-Trainer Marc Kämpfer über jenen Stürmer, der in der Saison 2025/26 aus zeitlichen Gründen nur noch für die Reserve auf Torejagd gehen wird.
Für den 25-Jährigen war das „kleine Finale“ ein kleiner Vorgeschmack auf die neue Spielzeit, denn Kämpfer schickte einen Mix aus erster und zweiter Mannschaft aufs Feld. Die kräftezehrende Saison und eine nicht minder kräftezehrende Mallorca-Tour hätten sich zwar „bemerkbar gemacht. Insgesamt haben die Jungs das aber seriös durchgezogen.“ Auch Keeper Christian Malter, der zum TuS Birk wechselt. Dabei hatte der (ebenfalls schon im Vorfeld für die erste Verbandspokalrunde qualifizierte) B-Ligist aus Herchen lange Zeit gut mitgehalten.

Schenken sich nichts: Frederik Grabhorn (vorne) vom TuS Herchen und Jannis Balthazar vom Wahlscheider SV.
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Nachdem Timo Hohn im Anschluss an einen Freistoß für einen Wahlscheider Blitzstart gesorgt hatte (2.), führte ein Geistesblitz von Frederik Grabhorn zum Ausgleich: Der Ex-Trainer des Bröltaler SC schickte Christopher Land mit einem feinen Pass auf die Reise – 1:1 (14.). Kurz darauf antwortete Thöne mit dem schönsten Treffer des Tages. Nach der Trinkpause machte sich der Zwei-Klassen-Unterschied zunehmend bemerkbar, sodass Maxim Teichrieb (31./40.), der eingewechselte Kevin Köller (50.), Henrik Bender (67.) und Thöne (79.) das Ergebnis in die Höhe schraubten.
TuS: Schumacher – Weltgen (84. Röhrig), Janßen, Brück (61. Knöbel), Hoffstadt (70. Koch) – Schräder, Hamm, Koch, Nießen – Land, Grabhorn.
WSV: Malter – Pischel, Balthazar (46. Krengel), Hohn, Trimborn (70. Gollub) – Bender, Schreiner (46. Derevjanko), Teichrieb, Spanier (70. Schmidt), Mockenhaupt (46. Köller) – Thöne.
64 Teams starten im Verbandspokal
64 Teams nehmen am Verbandspokal 2025/26 teil. Pro Kreis haben sich vier qualifiziert. Hinzu kommen die Dritt-, Regional- und Mittelrheinligisten. Die dann noch offenen Startplätze werden erstmals an die „fairsten“ Mannschaften (Fair-Play-Wertung) vergeben – sofern sich diese nicht schon anderweitig qualifiziert haben. Die erste Cup-Runde auf Kreis- und Verbandsebene findet jeweils eine Woche vor dem Meisterschaftsstart statt, also am 23. und 24. August.