KontrollenRhein-Sieg-Kreis ahndet 2022 mehr als tausend Verstöße in Naturschutzgebieten

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Rodler in einem Naturschutzgebiet des Rhein-Sieg-Kreises

Schlittenfahrten sind in Naturschutzgebieten wie dem Hohen Wäldchen nicht erlaubt. Mindestens 55 Euro werden fällig. (Archivbild)

1.422 Mal - so oft wurden 2022 Bußgelder in den Naturschutzgebieten des Rhein-Sieg-Kreises fällig. Das waren damit über 500 mehr als im Jahr davor. Welche Verstöße besonders teuer werden.

Wer den Wettervorhersagen für die kommenden Tage glaubt, kann in den Höhen erneut auf Schnee hoffen. Dann könnten erneut die Rodler auf ihre Kosten kommen wie zuletzt im Dezember. Doch nicht überall ist Schlittenfahren erlaubt. Im Siebengebirge und auf den Höhen der Nutscheid beispielsweise sind einige Gebiete unter Naturschutz gestellt. Dort könnte der Rodelspaß teuer werden: 55 Euro und mehr könnte die Abfahrt zum Beispiel auf den Hohen Wäldchen kosten, informiert dazu das Siegburger Kreishaus. Dort hat der Ordnungsaußendienst kürzlich Bilanz gezogen.

1422-mal haben die Ordnungshüter im vergangenen Jahr Besucher der Naturschutzgebiete an Rhein und Sieg mündlich verwarnt. 1005 Verwarn- und 67 Bußgelder wurden verhängt. Ganz oben auf der Liste der Verstöße steht das Verlassen der Wege, gefolgt vom Falschparken und von Verstößen gegen die Leinenpflicht für Hunde in Schutzgebieten.

Rhein-Sieg-Kreis: Zwei Teams werden regelmäßig auf Streife geschickt

„Wir gehen davon aus, dass sich die meisten Erholungssuchenden nicht absichtlich falsch verhalten, und setzen zunächst auf Aufklärung“, sagt Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz.

Der Rhein-Sieg-Kreis schickt zwei Teams mit je zwei Mitarbeitenden regelmäßig in den Naturschutzgebieten auf Streife. Erkennbar sind sie an dunkelblauen Hosen und Jacken sowie hellblauer Oberbekleidung, die Wappen und Aufschrift der Ordnungsbehörde tragen. Dass die Zahl der Außendienstler verdoppelt wurde, erkläre auch den Anstieg der Verwarnungen im vergangenen Jahr um fast die Hälfte, meint Bambeck.

Kontrolliert wird nach kurzfristig aufgestellten Plänen in den 118 Naturschutzgebieten, die auf den 17.000 Hektar Fläche des Kreises ausgewiesen sind. Stark frequentierte Erholungsgebiete bildeten dabei die Schwerpunkte, heißt es aus der Pressestelle des Kreishauses, die vornweg Siebengebirge und Wahner Heide nennt. Im Sommer komme das Siegufer hinzu.

Jedes Naturschutzgebiet in der Region hat seine eigenen Regeln

Weil für jedes Natur- und Landschaftsschutzgebiet eigene Regeln gelten, müssen sowohl die Besucher als auch die Kontrolleure die Schilder beachten, die an Wegrändern auf die jeweiligen Zonen hinweisen.

„Jedes Schutzgebiet hat seinen eigenen Regelkatalog, damit die Flora und Fauna in diesen Gebieten wirksam vor menschlichen Aktivitäten geschützt werden, sie aber trotzdem für die Menschen zur Naherholung in beschränktem Rahmen erlebbar bleiben“, erklärt dazu der Kreis.

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