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„Unachtsamkeit kann Katastrophe auslösen“Waldbrandgefahr in der Region steigt – Darauf müssen Sie achten

Lesezeit 2 Minuten
Hohe Flammen schlagen aus dem Wald bei Eitorf und brauner Rauch zieht in den Himmel.

Waldbrände können sich bei Trockenheit sehr schnell ausbreiten, wie hier im Sommer 2023 in Eitorf auf 8000 Quadratmetern. (Archivbild)

Für das Wochenende sind hohe Temperaturen angesagt. Durch die anhaltende Trockenheit steigt damit die Waldbrandgefahr weiter an.

Die Waldbrandgefahr in der Region steigt wieder, Trockenheit durch zu wenig Regen ist die Ursache – und nicht nur hier, sondern überall im Bundesland NRW. Für das Wochenende warnt der Deutsche Wetterdienst deshalb vor: In Teilen NRWs steigt der Gefahrenindex auf bis zu Stufe 5, „sehr hohe Gefahr“. So weit geht die Prognose im Rhein-Sieg-Kreis nicht, hier wird vor mittlerer Gefahr gewarnt (Stufe 3), dafür aber durchgehend.

Schon am Freitag, 20. Juni, befindet sich der Gefahrenindex an den Messstellen im Kreis in Neunkirchen-Seelscheid-Krawinkel und Königswinter-Heiderhof auf Stufe 3. Das soll laut DWD bis Dienstag, 24. Juni, unverändert bleiben. Im Bereich des Flughafens Köln/Bonn steigt die Warnstufe für einen Waldbrand am Sonntag, 22. Juni, sogar auf „hohe Gefahr“ (Stufe 4).

Waldbrandgefahr steigt wieder: Welche Regeln gelten?

Der Graslandfeuer-Index des DWD liegt höher als der Waldbrand-Index. An beiden Messstellen in Neunkirchen-Seelscheid und in Königswinter wird das Risiko eines Graslandfeuers am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juni, mit Stufe 4, „hohe Gefahr“ prognostiziert.

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW mahnt deswegen, sich an die allgemeinen Regeln zu halten, denn mehr als 90 Prozent der Waldbrände entstünden nicht natürlich, sondern durch Menschenhand, betont Hartwig Dolgner, Waldbrandexperte bei Wald und Holz NRW. „Bereits eine glimmende Zigarette, die aus einem Auto heraus weggeworfen wird, entzündet immer wieder dürres Gras am Wegesrand, Wind treibt die Flammen dann in den Wald. Eine kleine Unachtsamkeit kann in diesem Fall eine Katastrophe auslösen.“

Um Waldbrände zu vermeiden, gelten folgende Regeln:

  1. Offenes Feuer ist im Wald und im Abstand von 100 Metern zum Wald, außer an spezielle gekennzeichneten Grillplätzen verboten
  2. Rettungswege wie Waldwege und -zufahrten müssen zwingend frei bleiben
  3. Kraftfahrzeuge dürfen nur auf befestigten Flächen abgestellt werden. Vom heißen Auspuff geht Brandgefahr aus, wenn sich darunter vertrocknetes Laub oder Pflanzen befinden
  4. Keine Zigaretten in die Landschaft werfen
  5. Rauchverbot im Wald immer zwischen 1. März und 31. Oktober

Der Waldbrandgefahrenindex des DWD sei eine Orientierung, aber eben nur das, betont Wald und Holz NRW. „Vor Ort kann die Gefahrenlage deutlich höher sein, als es diese statistischen Berechnungen voraussagen können.“

Wer Rauchgeruch wahrnehme, oder Feuer im Wald entdeckt, soll sofort den Notruf wählen und nur bei kleinsten Entstehungsbränden eigene Löschversuche unternehmen. Stattdessen solle vielmehr der Gefahrenort zügig verlassen und einen Notruf absetzen.

Selbst Ortsfremde sollten dann versuchen, der Feuerwehr ihren Standort so genau wie möglich zu beschreiben, betont der Landesbetrieb. Zum Beispiel könnten Beschreibungen wie „Ich habe auf dem Wanderparkplatz ‚xy‘ geparkt und bin dann rechts in den Wald abgebogen und dem Spazierweg gefolgt“, schon sehr hilfreich sein.