Seit zehn JahrenAn drei Schulen in Sankt Augustin gibt es Fachkräfte für Schulsozialarbeit

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Zehn Jahre Schulsozialarbeit in Sankt Augustin

Auf zehn Jahre Schulsozialarbeit blickten Vertreter der Stadt, der Schulen sowie die Träger KJA und Jugendfarm zurück.

Seit zehn Jahren sind die Mitarbeitenden für Schulsozialarbeit bei der KJA Bonn für Kinder und Jugendliche in Sankt Augustin da.

Sie helfen bei Streit in den Klassen, machen Kinder stark gegen Cybermobbing. Sie unterstützen die Eltern beim Ausfüllen von Anträgen, wenn das Geld für die Klassenfahrt nicht reicht. Und sie sind, sagte Sabine Krüger, Bereichsleitung Schulsozialarbeit bei der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA), auch da, „wenn das Meerschweinchen gestorben ist“ und die Trauer groß.

Seit September 2012 sind Fachkräfte für die Schulsozialarbeit an drei Standorten in Sankt Augustin tätig. Träger sind die KJA und die Jugendfarm Bonn. An den Schulen will man sie nicht missen, wie bei einem Pressegespräch deutlich wurde. „Er ist hier nicht mehr wegzudenken“, betonte Petra Böhnert-Hacker, Rektorin der Katholischen Grundschule Sankt Martin, wo Mirco Schweppe seit 2015 viel Vertrauen zu Eltern und Kinder aufgebaut habe und eng ins Kollegium eingebunden sei.

An der Schulentwicklung wirke er ebenso mit wie am Aufstellen von Erziehungsplänen, stelle immer wieder Projekte wie ein Kickerturnier auf die Beine. Seit dem vergangenen Jahr ist die Finanzierung nicht mehr an die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) gebunden, wie Klaus Engels aus dem Fachdienst Jugendförderung im Rathaus berichtete.

Schulen in Sankt Augustin nach Bedarf ausgesucht – „Eigentlich gehört Sozialarbeit an jede Schule“

Seit 2014 kommen 60 Prozent des Geldes vom Land, 40 Prozent bezahlt die Kommune. Dennoch gehört die Hilfe beim Ausfüllen der Anträge nach wie vor zu den Aufgaben der Schulsozialarbeit. „Die Lehrkräfte wären mit der Bürokratie überfordert“, urteilt Schulleiterin Böhnert-Hacker.

An der Gutenbergschule in Menden teilt sich Anna Täuber die Stelle mit Kollegin Marcella Rottländer. „Die Besonderheiten unserer Förderschüler könnten nur durch den Offenen oder Gebundenen Ganztag nicht aufgefangen werden“, betont Schulleiter Florian Heinick. Mit Eltern und Kindern arbeite sie, berichtete Anna Täuber. Kreative und sportliche Projekte organisiert sie, kümmert sich um Erst- wie Zehntklässler.

„Ich bin für alle da“, sagte Täuber. „Retten kann man nicht alle.“ Nach der Dringlichkeit des Bedarfs seien vor Jahren drei Standorte ausgewählt worden – auch die Max-und-Moritz-Grundschule Menden ist dabei, erklärte Engels. „Auch wenn eigentlich an jede Schule Sozialarbeit gehört“. Ein Wunsch, der finanziell „für die Stadt nicht darstellbar“ ist, so Bürgermeister Max Leitterstorf.

Im Rathaus gebe es aber Ansprechpartner für die BuT-Anträge, angestrebt sei der Aufbau des Quartiermanagements an 19 Standorten in der Stadt. „Ein bisschen Glücksache“ sei es an den Schulen ohne Sozialarbeit, welche Unterstützung Eltern beim Antrag auf Teilhabeförderung bekämen, räumte Anne Bauer von der Jugendfarm Bonn ein. Schließlich müsse dort diese Arbeit zusätzlich von den Lehrkräften geleistet werden. Einen Wunsch aber haben alle Beteiligten: dass die Förderzeiträume verlängert werden und mehr Beständigkeit in das System kommt. Bislang wird die Finanzierung nur von Schuljahr zu Schuljahr auf Antrag bewilligt. Es gebe Zusagen des Landes, dass die Förderung fortgesetzt werde, sagte Klaus Engels. Garantiert aber werde das nicht.


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