Auch für gleichgeschlechtliche PaareGemeinde in Sankt Augustin bekennt sich zu Segen

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Eine Regenbogenfahne weht an der Kirche. Pastor Peter H. Emontzpohl ist gern bereit, gläubigen Liebenden den Segen Gottes zu geben.

Eine Regenbogenfahne weht an der Kirche. Pastor Peter H. Emontzpohl ist gern bereit, gläubigen Liebenden den Segen Gottes zu geben.

Sankt Augustin – „Wenn zwei gläubige Menschen in einer liebevollen Gemeinschaft leben, sehe ich keinen Grund, ihnen den Segen Gottes zu verweigern“, sagt Pastor Peter H. Emontzpohl. Deshalb weht nun auch vor der Kirche Sankt Martinus eine bunte Fahne. Sie werde zum Wochenende vor allen Kirchen des Seelsorgebereiches wehen, erläutert der Pastor.

„Der Pfarrgemeinderat und das Seelsorgeteam des Seelsorgebereiches Sankt Augustin teilen mit vielen anderen Christen das Unverständnis und Entsetzen über das Verbot der vatikanischen Glaubenskongregation aus Rom, homosexuelle Partnerschaften zu segnen“, heißt es in einer Pressemitteilung des katholischen Seelsorgebereiches.

Ortsvorsteher René Puffe am historischen Taufbecken in der Kirche Sankt Martinus, in der er getauft wurde.

Ortsvorsteher René Puffe am historischen Taufbecken in der Kirche Sankt Martinus, in der er getauft wurde.

Aus diesem Grund „schließen wir uns den vielen bereits Aktiven in anderen Gemeinden unseres Bistums und darüber hinaus an, und stehen ein für eine liebevolle und menschenfreundliche Kirche. Mit den Regenbogenfahnen vor allen Kirchen unseres Seelsorgebereiches möchten wir ein Zeichen der gemeinsam Solidarität setzen. So bekennen wir Farbe und zeigen für jeden sichtbar Flagge.“

Unverständnis und Entsetzen

Pastor Emontzpohl berichtet, dass „der Pfarrgemeinderat und das Seelsorgeteam sich beraten und ernsthaft über dieses Thema diskutiert haben, im Seelsorgeteam auch kontrovers“. In der so erarbeiteten Erklärung betonen die Verfasser, „dass wir die Liebe gleichgeschlechtlicher Paare schätzen, die sich auf eine Partnerschaft einlassen“.

Dazu gehöre auch die Möglichkeit der Segnung einer Liebesbeziehung. Die Kirche besitze den Segen nicht, heißt es in der Erklärung der Gemeindeorgane weiter, sondern sie stehe im Dienst am Segen, den Gott allein schenke. Der Auftrag sei es, diesen Segen an jeden weiterzugeben, der ihn erbitte. Zu diesem Personenkreis gehört auch Ortsvorsteher René Puffe. Er hat 2018 seinen Partner geheiratet. Puffe wurde in der katholischen Gemeinde Sankt Martinus groß.

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„Ich wurde hier getauft, bin zur Kommunion und zur Firmung gegangen.“ Er hätte gerne die Hochzeit zusammen mit seinem Partner in der Kirche gefeiert. Das war allerdings nicht möglich. Er habe deshalb Pfarrer Emontzpohl auch gar nicht auf einen Segen angesprochen. Puffe ist trotz allem weiter in der Kirche aktiv und beteiligt sich regelmäßig am örtlichen Gemeindeleben. „Vielleicht ändert sich die Sichtweise in Rom irgendwann“, hofft er.

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