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Versorgung der BürgerSo bereitet sich Sankt Augustin auf eine mögliche Gaskrise vor

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Stadtbrandinspektor Herbert Maur prüft das Notstromaggregat.

Sankt Augustin – Tausende Liter Diesel stehen in mobilen Tankstellen bereit, Notstromaggregate sind angeschafft, aber auch an Trinkwasser, Heizlüfter und warme Decken wurde gedacht. „Wenn im Winter kein Gas mehr aus den Leitungen kommt, sind wir vorbereitet“, sagt Herbert Maur, Leiter des Amtes für Feuer- und Bevölkerungsschutz der Stadt.

In den vergangenen Monaten wurde der Feuerwehr-Einsatzplan Energieausfall erarbeitet. „Das Hochwasserunglück im vorigen Jahr hatte uns noch einmal ganz deutlich gezeigt, wo die Schwachstellen im Katastrophenschutz liegen“, erläutert der Stadtbrandinspektor. Plötzlich sei die Stromversorgung ausgefallen, irgendwann habe auch kein Handy mehr funktioniert: „Deshalb haben wir jetzt ein unabhängiges Kommunikationsnetz aufgebaut.“

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Gerätewart Christian Groß am neuen Notstromaggregat.

Der Einsatzstab „Außergewöhnliche Energiekrise“ werde die Aktivitäten im Notfall koordinieren. Leiter dieses Teams im Rathaus ist der Erste Beigeordnete Ali Dogan, strategischer Leiter ist Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf. Er ist im Notfall im Stadtgebiet unterwegs, um sich ein aktuelles Bild der Lage zu machen, und steht über das eigene Kommunikationsnetz immer in Kontakt mit Dogan im Rathaus.

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Gerätewart Peter Kratz an der neuen mobilen Tankstelle.

Komplett mit Hilfsgütern eingerichtete Katastrophenschutz-Leuchttürme sind das Herzstück im Konzept zur Versorgung der Bevölkerung. Sie befinden sich in den sechs Feuerwehrhäusern der Stadt, hinzu kommt eine mobile Einheit.

Feuerwehrhäuser als erste Anlaufstellen im Notfall einer Gaskrise

„Dort kann sich jeder Bürger im Notfall melden“, betont Maur. Es gebe Informationen und Hilfe. „Wir machen einer Mutter die Babynahrung warm und geben heißen Tee aus“, sagt Maur – Beispiele für alltägliche Dinge, an die im Notfall auch gedacht werden müsse.

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Zelte, Bänker und andere Dinge für den Notfall werden in einem Container gelagert.

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Mit diesem Transporter kann die mobile Tankstelle zum Einsatzort gebracht werden.

Bei einem Stromausfall von mehr als 30 Minuten finden sich die Feuerwehrleute automatisch auf ihren Wachen ein. Nach spätestens drei Stunden müssen sich die Mitglieder des Einsatzstabes auf den Weg gemacht haben. „Diese Zeitschienen wurden vorher geklärt, da im Notfall vielleicht die Kommunikationsverbindungen zusammenbrechen werden“, sagt Maur. Dann sei eine Alarmierung über das Telefon nicht mehr möglich. Die Handymasten würden mit Strom versorgt, wenn er ausfalle, sei Funkstille .

Treibstoffvorräte für den Notfall reichen bis zu zehn Tage

Bis zu zehn Tage lang reichen die angeschafften Treibstoffvorräte, um die Notstromaggregate zu versorgen. Sie liefern Strom für die neuen mobilen Heizlüfter, die schnell Turnhallen oder andere öffentliche Räume erwärmen. „Dort können sich Bürger aufwärmen, wenn die Heizung ausfällt“, kündigt Maur an.

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Er hofft allerdings, dass dieser Notfall nie eintritt. Mit Mitarbeitern der Verwaltung und mit dem Stadtrat seien die Vorbereitungen gut gelaufen. Allen sei klar gewesen, dass „wir aus Verantwortung vor den Bürgern vorsorgen müssen“.