Ameisen, Schmutz, Pool kaputtLohmarerin verklagt nach Frankreich-Urlaub ihren Ferienhausvermieter

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Ein Richtertisch mit Gesetzesbänden

Vor dem Amtsgericht Siegburg werden nicht nur Strafsachen verhandelt, sondern auch Zivilklagen, wie die einer Urlauberin aus Lohmar.

Ameisen in der Küche, Handtücher schmutzig, Pool nicht nutzbar: Eine Lohmarerin wollte das Geld fürs Ferienhaus zurück. Es kam zum Prozess. 

Es sollte ein schöner Urlaub werden im schicken Ferienhaus in Frankreich. Mit eigenem Pool und Pizzaofen, mit Wintergarten und Kamin. Nicht gerade ein Schnäppchen mit knapp 1900 Euro, aber das war es der Frau aus Lohmar wert. Das Ganze endete mit reichlich Ärger und vor dem Amtsgericht.

Denn angesichts der Zustände, unter anderem schmutzige und feuchte Handtücher, Ameisen im Essbereich und ein nicht nutzbarer Pool,  forderte die Frau das komplette Geld plus Zinsen von dem Vermittlungs-Unternehmen zurück. Die in der Schweiz ansässige Firma hat sich auf die Vermittlung privater Ferienwohnungen spezialisiert.

Lohmarerin reiste wegen der unzumutbaren Zustände direkt wieder ab

Das Argument der Klägerin: Die Reiseleistungen seien nicht vertragsgemäß erbracht worden. Sie war allerdings direkt am ersten Tag wieder abgereist und hatte den Vermietern keine Möglichkeit gegeben, die Mängel zu beseitigen.

Aus ihrer Sicht war die Lage unzumutbar, denn auch die Bettwäsche sei feucht und schmutzig gewesen, die Schränke im Haus mit fremder Kleidung gefüllt; sie habe weder den Pool, noch den Pizzaofen und den Kamin in Gebrauch nehmen können. Kein Aufenthaltsort für die schönsten Tage im Jahr, zudem auch der Wintergarten verdreckt gewesen sei.

In einer ersten Güteverhandlung regte Amtsrichter Dirk Oberhäuser einen Vergleich an. Diese Lösung minimiert im Zivilverfahren das Prozessrisiko und die Kosten. Beide Parteien gingen darauf ein.

Das ganze Geld erhält die frustrierte Urlauberin nicht zurück, die Lohmarerin und die Schweizer Firma einigten sich auf eine Preisminderung von 40 Prozent. Rund 760 Euro des Preises erstattet nun der Vermittler, auf etwa 1100 Euro bleibt sie sitzen. 

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