Wie und wo richtig schöne Feuerwerksfotos gelingen – digital, mobil und vor der Haustür im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.
Unser Redakteur gibt TippsSo gelingen Silvester- und Feuerwerkfotos auch mit dem Handy

Silvester, gesehen vom Michaelsberg in Siegburg: Ein geeigneter Standort, um das Feuerwerk zu genießen und zu fotografieren.
Copyright: Quentin Bröhl
Wenn bunte Funken den Nachthimmel erleuchten, zücken viele Menschen spontan ihre Smartphone-Kameras. Doch nur wenige Bilder fangen die Magie eines Feuerwerks wirklich ein. Dabei braucht es dafür weder Hightech noch jahrelange Erfahrung. Was unser Redakteur empfiehlt.
Tipp 1: Gute Ausrüstung – ein Stativ hilft beim perfekten Bild
Mit einer klassischen Spiegelreflexkamera, etwas Geduld und dem richtigen Standort lassen sich beeindruckende Aufnahmen erzielen. Aber auch mit dem Smartphone sind heute erstaunlich gute Ergebnisse möglich.
Egal, für welchen Typ von Kamera man sich entscheidet, gute Fotos von einem Silvester-Feuerwerk gelingen mit etwas Vorbereitung.
Bei einer Systemkamera oder Spiegelreflexkamera ist ein Stativ eine wichtige Voraussetzung. Somit kann man lange Belichtungszeiten von zwei bis zehn Sekunden programmieren, damit Lichtspuren scharf eingefangen werden können.
Bei den Einstellungsmöglichkeiten an der Kamera empfiehlt sich die manuelle Einstellung mit einer möglich kleinen ISO-Zahl von 100 bis 200, um die Körnung so gering wie möglich zu halten. Die Blende sollte auf einen mittleren Wert zwischen 8 und 16 eingestellt werden, der Fokus auf unendlich.
Tipp 2: Der richtige Ort – Michaelsberg oder Drachenfels haben gute Aussicht
Durch das Betätigen des Fernauslösers oder eines in der Kamera vorhandenen Timers vermeidet man Verwacklungen beim Auslösen. Wichtig ist auch, Gebäude wie zum Beispiel einen Kirchturm oder einen Baum im Vordergrund mit einzubeziehen, um mehr Tiefe ins Bild zu bekommen.
Beim Smartphone lassen sich längere Belichtungen durch Nacht- oder Pro-Modus realisieren. Um Wackler und Bildunschärfe zu vermeiden, sollte man das Handy vielleicht auf eine Mauer stellen oder am besten ein Ministativ verwenden.
Wer rechtzeitig vor Ort ist, kann noch Probeaufnahmen machen
Unbedingt auch auf die Windrichtung achten. Der Rauch der Raketen kann bei ungünstigem Wind die Sicht beeinträchtigen. Am besten positioniert man sich so, dass der Wind den Rauch von der Kamera wegträgt.
Feuerwerksfotografie ist weniger eine Frage der Ausrüstung als des Timings und der Vorbereitung. Die Spiegelreflexkamera belohnt Geduld mit einzigartigen Ergebnissen, das Smartphone punktet mit Spontaneität. Man muss nur den Moment und den Auslöser im richtigen Augenblick erwischen. So oder so ist wichtig, dass man rechtzeitig vor Ort ist, um die Kamera einzurichten und ein paar Probeaufnahmen zu machen, bevor es gegen Mitternacht richtig losgeht.
Apropos Ort: In den 13 Kommunen des rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gibt es nicht allzu viele optimale Stellen, die eine gute Fernsicht auf das Silvester-Feuerwerk bieten.
Drachenfels liegt 321 Meter hoch
Erhebungen und freie Aussichten sind rar gesät. Um das Silvester-Spektakel am Himmel einzufangen, bieten sich dennoch zumindest drei bekannte Stellen an. Der Michaelsberg in Siegburg ist der Klassiker unter den Aussichtspunkten auf ein Feuerwerk. Die Wege entlang der Mauern rund um die Abtei bieten tolle Panoramablicke über Siegburg, Sankt Augustin und bis weit in die Kölner Bucht.
Die Anhöhe über der Kreisstadt ist bei Hobbyfotografen und Spaziergängen ebenso beliebt wie der Drachenfels im Siebengebirge. Gerade das Plateau bietet dort fantastische Weitblicke über das Rheintal und darüber hinaus.
Immerhin liegt der Drachenfels 321 Meter über Normalnull und damit deutlich über dem Ausgangspunkt in der Stadt Königswinter mit 57 Metern über Normalnull direkt am Rhein. Die Drachenfelsbahn fährt an Silvester nicht, sodass man den Weg hinauf zum Plateau zu Fuß in Angriff nehmen muss.
Auch Lohmar-Halberg ist eine Empfehlung
Aber auch direkt am Rhein in der Königswinterer Altstadt lohnt sich zum Jahreswechsel ein Blick auf das Feuerwerk. Gerade in Richtung Bonn dürften hier viele Raketen in den Nachthimmel fliegen.
Ein Geheimtipp für Fans von Silvester-Feuerwerk ist die Kapelle in Lohmar-Halberg oder aber auch der Bergrücken oberhalb von Rösrath. Hier gibt es den beliebten Aussichtspunkt an der Schönrather Straße, die von der Sülztalstraße hinauf zur Gammersbacher Mühle führt.
Aber auch auf den Hügeln und leichten Anhöhen oberhalb von Hennef gibt es einige interessante Aussichtspunkte, wie zum Beispiel in Happerschoß.
Tipp 3: Das Motiv – ein Neujahrsgruß mit Langzeitbelichtung
Knapp 30 Versuche hat es gedauert, bevor in der Silvester-Nacht auf den 1. Januar 2025 dieser Neujahrsgruß im Kasten war. Zunächst ging es darum, die richtige Belichtungsdauer für solch ein Bild herauszufinden.

Einen Neujahrsgruß mit Wunderkerzen dank einer Langzeitbelichtung.
Copyright: Quentin Bröhl
Also: Spiegelreflexkamera auf ein Stativ, und nach ein paar Tests stellte sich heraus, dass 15 Sekunden für die vier Zahlen plus zwei Unterstriche darunter optimal sind.
Die ISO-Einstellungen wie beim Silvesterfeuerwerk stand auf 100 und die Blende auf 3,2. Mit dem Objektiv 16 bis 35 mm mit Lichtstärke 2,8 galt es nach Auslösung des Timers an der Kamera zunächst, sich mittig vor das Objektiv zu stellen.
Nach dem Start der Belichtung folgte die Herausforderung, die Zahlen mit der Wunderkerze in Spiegelschrift zu schreiben. So musste man die beiden Zweien eher als eine Fünf schreiben und die Fünf als eine Zwei. Ende gut, alles gut: einfach ausprobieren. Letztendlich sind alle Bilder digital, und die Fehlversuche sind ohne Probleme löschbar.

