Parkplatz direkt vor EinfahrtWolsdorferin beschwert sich über Parkkonzept der Stadt Siegburg

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Karin Wollsiefen aus Wolsdorf fürchtet, das sie nicht mehr auf ihr Grundstück fahren kann, wenn die Stadt gegenüber einen Parkplatz ausweist

Karin Wollsiefen aus Wolsdorf fürchtet, das sie nicht mehr auf ihr Grundstück fahren kann, wenn die Stadt gegenüber einen Parkplatz ausweist.

Die Stadt will gegenüber dem Grundstück von Karin Wollsiefen einen Parkplatz ausweisen. Die Anwohnerin ist verzweifelt.

„Ich bin verzweifelt“, sagt die Wolsdorferin Karin Wollsiefen. Und wenn nicht noch etwas im Rathaus passiert, wird sich das auch kaum bessern: Die Stadt will Anfang kommender Woche gegenüber ihrer schmalen Grundstückseinfahrt an der Seidenbergstraße einen Parkplatz abmarkieren, mit üblen Folgen für die Anwohnerin: Nur mit einem schwierigen Rangiermanöver schafft sie es, ihr Auto in die lediglich 2,40 Meter breite Zufahrt zu bugsieren.

Trotz Bitte der Anwohnerin: Parkkonzept wurde verabschiedet

„Man muss diese Ein- und Ausfahrt treffen, sowohl bei der Zufahrt als auch beim Verlassen. Es ist aktuell schon kein schönes Gefühl, nicht zu wissen, ob man morgens aus dem Hof kommt, und damit pünktlich zur Arbeit oder nicht“, schrieb sie an die Mobilitätsbeauftragte der Kreisstadt, Elisabeth Hertel. „Gerne laden wir Sie dazu ein, unsere Ein- und Ausfahrt einmal selbst zu befahren, dann würden Sie auch unsere Ängste und Bedenken besser verstehen.“

Dennoch wurde ein Parkkonzept für die Seidenbergstraße am 22. November mit der unvorteilhaften Lösung verabschiedet. Obwohl Wollsiefen eindringlich darum gebeten hatte, einen entsprechenden Bereich auf der gegenüberliegenden Straßenseite als Freifläche zu belassen, „damit wir unser Grundstück überhaupt befahren können“. Andernfalls müssten die Hausbewohner künftig drei Autos an der Straße parken.

Wenig anfangen kann sie mit einem Schreiben vom 17. Mai: Darin versichert Oguz Can Cekin, Leiter des Amts für Mobilität und Infrastruktur: „Die Schleppkurven für Ein- und Ausfahrtmanöver“ beziehungsweise für Rangiermanöver seien alle eingehalten worden. „Nicht-genutzte Bereiche“ würden nicht gesondert schraffiert. Durch eine konkrete Markierung der Parkplätze mit entsprechender Beschilderung könne das Ordnungsamt viel genauer und einfacher kontrollieren, und die Verkehrsteilnehmenden könnten die angebotenen Parkplätze eindeutig erkennen.

Stadt und Polizei bestehen nach Prüfung auf Zulässigkeit des Parkplatzkonzepts

Gar nichts hält Karin Wollsiefen von dem Vorschlag der Stadt, ein Mäuerchen neben der Einfahrt abzureißen, so dass sich der Radius zum Rangieren vergrößern würde: Ihr Großvater habe es vor mehr als 100 Jahren selbst gemauert. Zudem empfindet sie die Behandlung als ungerecht: „So wie ich es sehe, sind wir die einzigen Anlieger der Straße, bei denen die Planung einen Parkplatz direkt gegenüber der Ein-und Ausfahrt vorsieht.“

Man habe sich die Sache vor Ort genauer angesehen, antwortet Stadtsprecher Jan Gerull auf Anfrage. Bei der Planerstellung für das Parkkonzept seien sogenannte Schleppkurven gezogen worden, die die nötigen Radien zur Ein- und Ausfahrt aufzeigen. Ergebnis: Das Grundstück ist anfahrbar, dass dabei rangiert werden müsse, sei tolerierbar. Das habe auch die hinzugezogene Polizei bestätigt. Ein Abriss der Mauer sei kein Wunsch der Stadt. Im Gespräch mit der Anwohnerin sei deutlich geworden, dass die Mauer die Nutzung mehrerer Fahrzeuge einschränke, daher sei erörtert worden, ob nicht stattdessen ein schmalerer Zaun Vorteile bieten könne.

Die Parkbuchten gegenüber der Einfahrt einfach wegzulassen, sei angesichts des – wie an den meisten anderen Stellen in Siegburg – herrschenden Parkdrucks keine Option, so Gerull, zumal im Ampelbereich zur Zeithstraße hin bereits Plätze wegfallen mussten. Es gebe aber einen gewissen Spielraum bei der Markierung, die nicht zentimetergenau bestimmt sei.

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