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SanierungDie Fördergelder für das neue Siegburger Rathaus sind sicher

Lesezeit 3 Minuten
Das Rathaus Siegburg wird saniert, die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss, Photovoltaikanlage auf dem Dach

Das Rathaus Siegburg wird saniert, die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss, Photovoltaikanlage auf dem Dach

Eine Frist zum 19. Juli konnte locker eingehalten werden, Eröffnung soll im August gefeiert werden.

Ganz entspannt auf der Zielgeraden ist die Sanierung des Siegburger Rathauses: War noch vor einigen Monaten in der Kommunalpolitik die Sorge umgangen, Fördermittel von neun Millionen Euro könnten gefährdet sein, wenn nicht zum 19. Juli die Energietechnik fertigstellt wird, gab Projektleiter Martin Rotz jetzt Entwarnung. „Alle technischen Abnahmen konnten zum 30. Juni abgeschlossen werden“, so Roth bei einer Besichtigung des Gebäudes vom neuen Staffelgeschoss bis hinunter in den Keller.

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach ist in Betrieb und könnte rein rechnerisch 14 Einfamilienhäuser mit Strom versorgen. Kühlung und Heizung werden größtenteils durch Erdwärme sichergestellt. Durch ein raffiniertes Leitungssystem in den Raumdecken werden die Büros auf die richtige Temperatur gebracht.           

Gewerke arbeiten sich von oben nach unten vor

Wie berichtet, arbeiten sich die verschiedenen Gewerke von oben nach unten vor. Dem zuständigen Dezernenten Bernd Lehmann zufolge sind die fünfte und vierte Etage des hohen Bürotrakts, intern Abschnitt B  genannt, praktisch fertig, ebenso die zweite und die dritte Etage. Erste Schreibtische werde bereits aufgestellt; Roth zufolge funktioniert bereits das komplette IT-Netzwerk samt W-LAN.

Das Rathaus Siegburg wird saniert.

Blick in den neuen Ratssaal.

„Unser Ziel ist, zum ersten September in den Vollbetrieb zu gehen“, so Lehmann. Offizielle Eröffnung solle im Lauf des August gefeiert werden. Davor stehe allerdings noch die Abnahme durch die städtische Bauaufsicht mit besonderer Berücksichtigung von Barrierefreiheit und Brandschutz. Dabei sei mit einer Sonderbehandlung durch die eignen Kolleginnen und Kollegen nicht zu rechnen.      

Jeden Tag mit neuen Problemen konfrontiert

„Zuletzt wurden wir jeden Tag mit neuen Problemen konfrontiert“, schildert Lehmann, allerdings hätten alle Firmen im Haus sehr gut im Team gearbeitet. „Ehrlich gesagt, habe ich nie daran gezweifelt, dass wir vor dem 19. Juli fertig werden“, beteuert Roth. Allerdings sein dazu Beschleunigungsmaßnahmen nötig geworden, die auch die Politik angemahnt hatte und die zu Mehrkosten von rund einer Million Euro geführt hätten. So ergeben sich Gesamtkosten von 40 Millionen Euro, abzüglich der neun Millionen Fördergelder. Lehmann: „Finale Zahlen gibt es im Dezember.“

Das Rathaus Siegburg wird saniert.

Zufrieden: Dezernent Bernd Lehmann und Projektleiter Martin Roth in einem der Großraumbüros.

Die Zeiten kleiner Zweierbüros für die Angestellten sind bis auf wenige Ausnahmen vorbei, vorwiegend werden die 200 Arbeitsplätze in Großraumbüros geschaffen. Mitarbeitende, die sich mit Bürgern zurückziehen wollen, können dazu Räume im neuen Staffelgeschoss in der neunten Etage buchen. Eigentlich werden am Nogenter Platz 250 Beschäftigte gezählt, doch der Trend zum Homeoffice ist auch im Rathaus längst angekommen.

Sicherheit für  Beschäftigte geht vor

Leitungen und Aktenregale verschwinden hinter sogenannten Brüstungsmöbeln unter den Fenstern. Eine edel wirkende Echtholzdecke  findet sich in den Publikumsbereichen, etwa vor dem Ratssaal.

Das Rathaus Siegburg wird saniert, die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Niederspannungshauptverteilung im Keller

Das Rathaus Siegburg wird saniert, die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Niederspannungshauptverteilung im Keller

Im alten Rathaus hatten sich Mitarbeitende immer wieder über zu offen gestaltete Bereiche beschwert, was mitunter zu unerwünschten Besuchen und bedrohlichen Situationen führte: Die Pressestelle vermeldete noch unlängst einen Vorfall, bei dem ein Randalierer morgens in den gemieteten Büroräumen „Am Turm“ Verwaltungsbeschäftigte massiv bedrohte und mit Gegenständen um sich warf, sodass die Polizei verständigt werden musste.

„Kein Einzelfall, leider“, hieß es dazu. „Das Thema Sicherheit der Belegschaft wird daher im kernsanierten Rathaus neu gedacht. Ein Mix aus verschiedenen Vorkehrungen soll derartige Vorfälle verhindern.“

Rund um die neu Stadtverwaltung wird auch nach der Eröffnung noch weiter gearbeitet werden. Roth zufolge stehen dann noch Kanalbauarbeiten an, die wegen der Sanierung nicht möglich waren. Auch die Außenanlagen des Rathauses werden dann gestaltet.