Einen freien Kitaplatz zu finden, ist in vielen Städten schwierig – das war vor 30 Jahren nicht anders als heute. Also tat sich eine Gruppe Eltern zusammen und gründete einfach selbst einen. Das Pänzhuus in Brückberg befindet sich in der Hand eines Vereins. Verwaltung, Renovierungen, das machen die Mitglieder selbst. Und längst besuchen die Enkelkinder der Gründerinnen und Gründer die Einrichtung.

Der Mangel an Kitaplätzen habe 1994 zu der Entscheidung geführt, selbst einen Kindergarten zu gründen, sagt Anna Fruhen-Witzke, 1. Vorsitzende des Trägervereins und Mutter von drei Kindern, die alle ins Pänzhuus gehen oder gingen. „Den Eltern war wichtig, dass die Montessori-Pädagogik zum Tragen kommt. Das war damals was völlig Neues“, sagt Fruhen-Witzke.

Das Grundstück übernahm der Verein in Erbpacht von der Stadt Siegburg

„Die Pläne bekamen wir von einem Architekten, der einen ähnlichen Kindergarten in Overath gebaut hatte. Das Gelände haben wir für eine Mark als Erbpacht von der Stadt erworben. Der Bauantrag war in zwei bis drei Wochen durch“, sagt Gründungsmitglied Frank Schlösser. Die Baukosten in Höhe von gut einer Million Mark habe der Kreis getragen. Am 1. September 1995 wurde der Kindergarten schließlich eröffnet.

Das Gebäude liegt mitten in einem Wohnviertel auf dem Brückberg, der Außenbereich ist grün, ein Klettergerüst steht im Sand. 44 Kinder, aufgeteilt auf zwei Gruppen, besuchen den Kindergarten aktuell. Noch heute befindet er sich in der Hand des Vereins, die Erzieherinnen sind bei ihm angestellt, sie betreuen sozusagen die Kinder ihrer Chefs.

„Pänzhuus heißt gemeinsam, denn so einen Kindergarten zu verwalten, ist keine Kleinigkeit, es ist ein zweiter, halber Job“, sagt Fruhen-Witzke, die in Wolsdorf lebt. Wer seine Kinder im Pänzhuus groß werden lassen wolle, müsse Mitglied im Verein werden. „Für die Eltern ergibt sich die Möglichkeit, aber auch die Pflicht zur Mitwirkung. Denn das, was ein Dienstleister macht, erledigen die Eltern selbst – das spart auch eine Menge Geld. Jeder bringt seine Kultur, seine Erfahrung mit ein“, sagt Frank Schlösser.

Er kennt die Spannungen zwischen den Gründungsmitgliedern und den heutigen Eltern. „Da haben viele aus dem alten Vorstand gesagt: Das ist nicht mehr der Kindergarten, den ich kenne. Wir treffen uns am Wochenende, um etwas zu reparieren, instand zu halten, Feste zu planen. Dadurch entsteht ein anderer Kontakt zueinander, es herrscht eine größere Gemeinschaft als in anderen Kitas.“

Vorstandsmitglied Daniel von Laufenberg ergänzt: „Dadurch, dass wir fast jeden Samstag hier sind, kannten sich die Kinder bereits und brauchten keine Eingewöhnung, das war toll.“ Jenny Müller, heutige Leiterin, ergänzt: „Wir sind eine große Pänzhuus-Familie. Die Eltern duzen sich und kennen jedes Kind beim Namen.“

Personal fehlt

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Dieter Krantz

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Dazu gehören auch die Kinder von Louisa Wingen-Rößler, deren Eltern ihrerseits zu den Gründungsmitgliedern zählen. „Es ist ein gutes Gefühl, hier wieder reinzukommen, ich habe die Turnhalle wiedererkannt. Mich macht es sehr glücklich, mitwirken zu können, wie es meinen Kindern geht. Wir engagieren uns am Wochenende für das Wohl unserer Kinder“, sagt sie.

Die Elterninitiative Pänzhuus feiert am Samstag, 28. Juni, das Jubiläum. Eingeladen sind alle Ehemaligen, ob Eltern oder Kinder. Anmeldung unter info@paenzhuus.de.