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Bauvoranfrage gestelltInvestoren haben Pläne für den Kaufhof in Siegburg

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Das ehemalige Kaufhof-Gebäude in der Siegburger Innenstadt.

In die Bemühungen um eine Nachnutzung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in der Siegburger Innenstadt ist offenbar Bewegung gekommen.

Der Warenhauskonzern Galeria Kaufhof hatte die Siegburger Niederlassung im Januar 2024 geschlossen. 

Im Spätjahr 2024 hatte die Stadt Siegburg eine umfassende Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung des Kaufhof-Gebäudes an der Kaiserstraße vorgestellt. Nun hat die Suche nach möglichen Investoren offenbar ersten Erfolg gezeitigt: Wie die Stadtverwaltung am Freitag (25. Juli) mitteilte, liegt inzwischen eine konkrete Bauvoranfrage vor. Man habe vereinbart, noch keine Namen öffentlich zu nennen, „bis die Investoren und der Eigentümer die wesentlichen Fragen miteinander und mit der Stadt geklärt haben“, hieß es aus dem Rathaus.

An die Stelle von reinem Einzelhandel soll ein Mix aus Wohnen, Dienstleistungen und Handel treten

Zuvor habe die Stadt Gespräche mit potenziellen Investoren und den Eigentümervertretern geführt. Demnach wurden erste Konzeptideen erörtert, die sich grundsätzlich mit den Erkenntnissen der Machbarkeitsstudie des Büros Drees & Sommer deckten. Demnach würde ein Nutzungsmix aus Wohnen, Dienstleistungen und Einzelhandel die bisherige alleinige Handelsnutzung ersetzen.

Auch eine moderne Gastronomie in Form einer sogenannten „Rooftop-Bar“ auf dem Dach des Gebäudes gehört dazu. Für das Gesamtkonzept sind erhebliche Umbauten erforderlich.

Für dieses Vorhaben sei jetzt die Bauvoranfrage gestellt worden, teilte die Stadtverwaltung um Bürgermeister Stefan Rosemann mit. Mit vielen Interessierten seien Gespräche geführt worden. Aber „so weit waren wir noch nie“, sagte Rosemann. „Wir können uns Hoffnungen machen“. Zugleich dämpfte er allzu hohe Erwartungen: „Das ist noch lange nicht fix.“

Nach einer Bauvoranfrage könnten Investoren und die Stadt grundsätzliche Baurechtsfragen abstimmen, bevor der eigentliche Bauantrag gestellt werde, so die Stadtverwaltung. Ein solches Verfahren verlangten auch die Banken: Vor möglichen Kreditzusagen bräuchten sie Gewissheit, dass die Pläne baurechtlich überhaupt umsetzbar seien.

Blick in eine leergeräumte Kaufhaus-Etage.

Vieles sei möglich auf den großen Innenflächen des ehemaligen Warenhauses, haben Gutachter festgestellt.

Der Gutachter hatte in der Machbarkeitsstudie empfohlen, den wuchtigen Betonklotz umzubauen; die Kosten dafür hatte er mit 33 Millionen Euro beziffert. Gut nutzbar seien die großen Flächen im Inneren, führte Kilian Huneke damals aus; die Statik des 1974 eröffneten Gebäudes erlaube vieles. Ein Problem sah der Gutachter dagegen in der Haustechnik, die im vierten Obergeschoss angesiedelt ist.

Der Warenhauskonzern Galeria Kaufhof hatte seine Niederlassung in Siegburg Mitte Januar des vergangenen Jahres geschlossen. Inzwischen haben die Stadtbetriebe das angebaute Parkhaus übernommen. Im Erdgeschoss hat sich der Nonfood-Discounter Tedi als Zwischenmieter auf einer Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern angesiedelt, in der ehemaligen Saturn-Etage im dritten Obergeschoss spielt seit September 2024 das Ensemble der Studiobühne Siegburg.