Fußball-Kreisliga ASpielabbruch in Happerschoß nach vermeintlichem Hitlergruß

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Symbolbild 

Rhein-Sieg-Kreis – Dank eines knappen Erfolgs bei den SF Aegidienberg hat der SV Umutspor Troisdorf die Tabellenführung in der Fußball-A-Liga verteidigt. Überschattet wurde der Spieltag vom Abbruch der Begegnung SSV Happerschoß gegen den 1. FC Niederkassel II.

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SSV Happerschoß – 1. FC Niederkassel II abgebrochen. Die Begegnung wurde tief in der Nachspielzeit beim Stande von 2:3 abgebrochen. Dabei rückte der Niederkasseler Vorsitzende Marc Pfister unfreiwillig in den Mittelpunkt. „Ich habe den Schiedsrichter in der 108. Minute gefragt, warum er das Spiel nicht endlich abpfeife“, so der Vereinschef. „Eine Trinkpause und die eine oder andere Verletzungsunterbrechung hatten diese lange Nachspielzeit nicht ansatzweise gerechtfertigt.“

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Geschockt: der Niederkasseler Vorsitzende Marc Pfister.

Daraufhin habe der Referee mit ausgestrecktem Arm in seine Richtung gedeutet und ihn ermahnt. „Dann wollte ich ihn einfach nur darauf hinweisen, dass man diese Geste auch als Hitlergruß missverstehen könne, wobei ich meine Worte mit einer halbherzigen Imitation seiner vorherigen Geste untermalt habe. Mein Arm war nicht mal ansatzweise ausgestreckt“, so Pfister.

Der Schiedsrichter brach die Partie jedoch ab – mit der Begründung, Pfister habe ihm den Hitlergruß gezeigt. Im offiziellen Spielbericht heißt es im Wortlaut: „Diskriminierung vom Offiziellen Pfister (Niederkassel) gegen den Schiedsrichter (Nazi-Gruß).“

Der Referee sagte gegenüber dieser Zeitung nur so viel: „Da es sich um ein sportrechtlich laufendes Verfahren handelt, bitte ich um Verständnis, dass ich mich aktuell nicht äußere.“ Der Fall dürfte nun vor die Verbandsspruchkammer gehen.

Geschockter Vereinschef

Der Beschuldigte Pfister betonte indes: „Ich weise den Vorwurf des Schiedsrichters mit Nachdruck von mir.“ Zumal man in der ersten und zweiten Mannschaft des 1. FC Niederkassel über 90 Prozent Ausländeranteil habe: „Ich bin weit davon entfernt, in die rechte Richtung zu denken und im Moment einfach nur geschockt.“ 

SF Aegidienberg – SV Umutspor Troisdorf 2:3 (2:1). Das frühe Tor von Egemen Genc (11.) spielte Umutspor Troisdorf eigentlich in die Karten. Doch davon unbeeindruckt schlugen die SFA zurück: Ken Korten schoss in der 22. Minute den Ausgleich; kurz vor dem Wechsel traf er sogar zum 2:1. Nach dem Wiederanpfiff schnürte Umutspor die Heimelf in deren eigenen Hälfte ein, doch gleich mehrfach verhinderte das Aluminium den Ausgleich.

Erst in der Schlussphase drehten Marek Michael Kalkan (79.) sowie Mohamed Touati (90./+2) die Partie. „Das war ein verdienter Sieg, auch wenn Aegidienberg das heute stark gemacht hat. Wir haben bis zuletzt an uns geglaubt“, freute sich Gästetrainer Kaiss Ahmadi.

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