Big Bandits in TroisdorfGroßer Auftritt zum 40. Geburtstag

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Auch der Bandleader der Big Bandits, Roland Garbusinski, fand Zeit für ein Solo. 

Troisdorf – „Bei uns spielt jeder eine wichtige Rolle in der Band. Das ist unser Geheimnis.“ So einfach erklärte Moderatorin Kirsten Hebeler die 40-jährige Erfolgsgeschichte der Big Bandits.

Beim Jubiläumskonzert der Big Band der Troisdorfer Musikschule im ausverkauften Bürgerhaus Zur Küz konnten die 21 Musikerinnen und Musiker einmal mehr mit ihrer Vielseitigkeit glänzen. Dabei wurde der Bogen von Glenn Miller über Chick Corea bis zu Roger Cicero geschlagen, wobei die glänzend aufgelegte Formation besonders mit ihren Solisten punktete.

Mit dem augenzwinkernden „Too Much Cha Cha“ durfte eine Zeitreise in die Frühgeschichte der Band nicht fehlen, doch schon das bald darauf folgende „Milestones“ von Miles Davis zeigte, in welcher Liga die Formation inzwischen spielt. Erst seit recht kurzer Zeit ist dieser stilprägende Klassiker der Jazzgeschichte im Repertoire des Big Bandits, die mit gekonnten Bläser-Riffs die Basis für die komplexe melodiöse Entwicklung des Stücks setzten.

Bläser machten viel Freude

Doch auch Freunde des eher konventionellen Big-Band-Sounds kamen auf ihre Kosten. Bei Glenn Millers „Pennsylvania 6-5000“ legten sich die Bläser einmal mehr gekonnt ins Zeug, bei „Ain’t That A Kick In The Head“ meinte man jeden Moment, Dean Martin hinter dem Vorhang der Küz hervorblinzeln zu sehen. 

In der Interpretation der Big Bandits merkte man „Fly Me To The Moon“ kein bisschen an, dass dieser Klassiker auch schon vor 60 Jahren entstanden ist. Natürlich durfte auch der bittersüße „Mr. BoJangles“ nicht fehlen, inzwischen gewiss einer der heimlichen „Hits“ der Troisdorfer, die gleichermaßen stark im Latin- und Modern-Jazz, in Funk ’n’ Soul und im Pop unterwegs sind.

Und immer wieder begeisterten die Solisten: Gitarrist Guido Ueberbach, seit drei Jahren festes Mitglied bei den Big Bandits, glänzte auch als Sänger bei dem durchaus Big-Band-tauglichen „The Long And Winding Road“ von den Beatles. Uwe Seibel, letztes verbliebenes Gründungsmitglied der von Harald Melas formierten Gruppe, setzte als Solist ebenso Akzente wie die Bläser Ferdinand Göbel und Dirk Stein oder Marco Zimmermann an den Tasteninstrumenten.

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Theresa Garnies überzeugte mit einer ungewöhnlich reifen, samtigen Stimme. 

Auch der entspannt und unspektakulär auftretende Bandleader Roland Garbusinski, immerhin auch schon seit 39 Jahren bei den Big Bandits, fand Gelegenheit, sein außerordentliches Können am Saxofon zu zeigen. Die 21 Jahre alte Sängerin Theresa Garnies senkte nicht nur den Altersschnitt der Big Band deutlich, mit ihrer schon ungewöhnlich reifen, samtigen Stimme vermochte die Musikstudentin auch glaubwürdig Stücke von Norah Jones und Roger Cicero mit Leben zu füllen – um dann bei den Zugaben noch mal ordentlich Gas zu geben.

Beste Voraussetzungen also, um das mehrere Generationen umspannende Publikum in der Küz zu begeistern. Zum Abschluss lud Kirsten Hebeler zum Wiederhören in 40 Jahren ein. Da kann man die Big Bandits wohl durchaus beim Wort nehmen.

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