E-Autos2022 wollen Stadtwerke in Troisdorf 24 Ladesäulen bauen

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Am Sieglarer Marktplatz steht eine weitere Ladesäule für Elektrofahrzeuge, eingeweiht von Stadtwerke-Geschäftsführerin Andrea Vogt.

Troisdorf – Kabel statt Schlauch, fast lautloses Dahinrollen mit einem guten Gewissen: Elektromobilität boomt – auch in Troisdorf. Auf dem Sieglarer Marktplatz haben die Stadtwerke eine weitere Ladesäule für elektrisch betriebene Fahrzeuge errichtet. Zwei Dutzend weitere sollten noch in diesem Jahr folgen, erklärte Geschäftsführerin Andrea Vogt bei deren Start.

2016 hatten die Stadtwerke die erste Ladesäulen im Parkhaus an der Stadthalle errichtet, aktuell sind es 28, an denen jeweils zwei Autos zugleich „betankt“ werden können. Im vergangenen Jahr wurden auf diese Weise 110- bis 115.000 Kilowattstunden Strom abgenommen; Spitzenreiter war die bisher schon bestehende Ladestation am Sieglarer Markt.

„Sie schlägt allein mit 10.000 Kilowattstunden zu Buche“, berichtete Martin Dierker, zuständig für den Vertrieb öffentlicher Ladesäulen der Stadtwerke. Die Auswertung der Software ergab zudem, dass diese Station 20 Prozent der Zeit im vergangenen Jahr belegt war.

Stadtwerke versuchen Kundenwünsche zu berücksichtigen

Grund genug für die Stadtwerke, gleich nebenan die zweite Lademöglichkeit für weitere zwei Autos zu installieren. Anderswo geht das Versorgungsunternehmen bei der Suche nach Standorten auf Hinweise von Kunden ein oder prüft die Ergebnisse einer Umfrage. „Wo wünschen Sie sich neue Lademöglichkeiten?“, lautete die Frage. „Viele Hinweise“ seien daraufhin eingegangen, sagte Vertriebsleiter Henrik Himmelmann.

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Dass nicht jeder Wunsch auch erfüllt werden kann, habe, so die Experten, mehrere Gründe. „Wir müssen uns immer mit der Stadt absprechen“, erklärte Martin Dierker; so müsse immer eine Mindestbreite des Gehwegs eingehalten werden. Außerdem müsse die Stromleitung ausreichend Kapazität haben. „Die Netze sind nicht für mehrere Säulen ausgelegt“, sagte Geschäftsführerin Vogt.

Zugleich erreichten die Stadtwerke aber immer mehr Anfragen auch aus Mehrfamilienhäusern mit dem Wunsch nach Wallboxen oder anderen Ladeoptionen. „Wir müssen“, so Henrik Himmelmann, „Konzepte entwickeln, damit jeder einmal laden kann“. Dass alle Hausbewohner zugleich laden können, sieht er derzeit aber noch nicht.

Zahl soll sich bis 2030 versiebenfachen

370 Ladesäulen bis zum Jahr 2030 sind das Ziel der Stadtwerke, heruntergerechnet auf der Basis der bundesweit erwarteten Zahlen, die allerdings zwischen 440.000 und 843.000 schwanken. Offene Größen in dieser Rechnung sind die Entwicklung von privater Infrastruktur und die Auslastung der öffentlichen Ladeoptionen.

Bis 2030, so die Erwartung von Fachleuten, werden rund 60 Prozent aller privaten Stellplätze über einen eigenen Ladepunkt verfügen. Zugleich erwarten sie fast 15 Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen.

Deren Eigentümer können übrigens seit dem 1. Januar indirekt in den weltweiten Handel mit Emissionszertifikaten einsteigen: Über Unternehmen wie die Stadtwerke verkaufen sie die sogenannte THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) an Unternehmen, die ihr „Zuviel“ an CO2-Ausstoß ausgleichen müssen.

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