Naturschutzgebiet braucht HilfeSiebtes Wahner Heide Fest in Troisdorf

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Der Duft von Kräutern lockte das Publikum an. Gärtner Georg Lenz bot auch schwarzes Thai-Basilikum an. 

Troisdorf – Dezentes Quieken, robustes Röhren, lautes Zirpen und Zwitschern: Die Tiere der Wahner Heide hatten sich im Burghof versammelt – wer am Glücksrad des Heideportals drehte, bekam von Umweltamtsleiterin Dr. Ulrike Tesch die Stimmen von Wildschwein, Hirsch, Grille oder Nachtigall per Lautsprecher zugespielt. Beim 7. Wahner Heide Fest war das eine Attraktion, die die Besucher für die vierbeinigen und geflügelten Bewohner der Heidelandschaft sensibilisieren sollte.

Ein Ziel, das auch andere Verbände und Vereine anpeilten: Forstämter, Naturschützer, Wander-, Heimat- und Geschichtsvereine boten Informationen sowie Aktionen für Kinder und Erwachsene. Das Literaturcafé Troisdorf nahm die Natur auch ästhetisch in den Blick.

„Grüner Schatz" ist gefährdet

Denn so willkommen die Besucher in diesem Refugium auch sind, so gefährdet ist dieser „grüne Schatz“, von dem Alexander Biber zur Begrüßung sprach. „Die Corona-Pandemie hat leider dafür gesorgt, dass es zunehmend schlechter um unsere Naturschutzgebiete bestellt ist“, sagte Troisdorfs Bürgermeister. Der Andrang sei groß, aber rücksichtsloses Verhalten führe dazu, dass das empfindliche Gleichgewicht der Natur gestört werde.

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„Wo Hunderte Menschen abseits der Wege picknicken, Hunde querfeldein laufen, wo Fotoshootings zwischen Heidebüschen stattfinden, wo Mountainbiker über die Sandhügel rasen, da können Heidelerche und Schwarzkehlchen nicht mehr existieren.“ Deshalb eröffnete der Bürgermeister nun die Kampagne „Hilf der Heide“. Unter diesem Motto stand auch das Fest, bei dem zugleich das zehnjährige Bestehen des Wahner Heide Portals gefeiert wurde. Mit Buttons, Bierdeckel-Aufdrucke und Broschüren wollte das Umweltamt den Ausflüglern die wichtigsten Verhaltensregeln einprägen.

Zu den Klängen des Jagdhornensembles Siegburg-Sankt Augustin oder den Songs von Boysie White flanierten die Besucher über den Burghof, über den Räucherdüfte zogen: Das Fischereimuseum Bergheim lockte mit frischen Forellen. Subtilere Düfte verströmten die Kräuter, die Gärtner Georg Lenz im Angebot hatte – darunter sein Favorit: das schwarze Thai-Basilikum mit seinem Anis-Aroma. „Die Bienen sind verrückt nach solchen Pflanzen“, meinte Imker Thomas Rosenau. Imkern liegt im Trend, die Kurse bei dem Altenrather Experten sind stark frequentiert.  

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