Kein illegales GlücksspielAngeklagter mit 7500 Euro Bargeld in Troisdorf erwischt – und freigesprochen

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Eine Frau bedient in einer Spielhalle einen Automaten.

Ein Mann wurde wegen Verdachts auf illegales Glücksspiel in Troisdorf festgenommen. Das Amtsgericht Siegburg sprach ihn frei. (Symbolbild).

Freispruch für den Angeklagten: Das Gericht in Siegburg konnte kein illegales Glücksspiel nachweisen.

Nachts um zwei Uhr stürmte die Polizei eine Lagerhalle in Troisdorf. Sie fanden mit Samt bezogene Spieltische, Karten und Spielautomaten. Die Lichter waren gelöscht, der Raum menschenleer. In einem Nebenraum versteckten sich allerdings mehrere Männer zwischen Paletten. Einer von ihnen stand nun wegen illegalen Glückspiels vor Gericht.

Troisdorf: Angeklagter hatte 7500 Euro dabei

Der 45-jährige Glaser beteuerte, er sei unschuldig. Er sagte allerdings nichts dazu, warum er in jener Nacht im Februar 2021 dort war. Das Bargeld, das die Polizei beim ihm fand – knapp 7500 Euro – sei für den Kauf eines Gebrauchtwagens für seine Firma bestimmt gewesen, erklärte der Mann. „Wir haben fünf Transporter, meine Mitarbeiter fahren damit zu den Kunden.“ Selbst wenn er vorgehabt hätte, mit der Summe zu zocken, sei der Plan für sich genommen nicht strafbar, sagte sein Verteidiger.

Sämtliche Polizeibeamte im Zeugenstand konnten nur konstatieren, den Mann nicht auf frischer Tat ertappt zu haben. Dieser sei offenbar mit den anderen durch einen Durchbruch in einer Brandmauer und durch eine Art Labyrinth in den anderen Teil der Halle geflüchtet, als die Ermittler damals anrückten. Das umfunktionierte Etablissement war professionell gesichert, wie sich später herausstellte. Ringsum befanden sich Videokameras, die jede Bewegung in der Umgebung aufzeichneten. Zutritt erhielten nur Eingeweihte. Das Tor und eine weitere Tür öffneten sich nur nach einem Anruf auf einer bestimmten Handynummer.

Der Angeklagte in diesem Prozess wurde freigesprochen. Auch den anderen Gästen sei das Glücksspiel wohl nicht nachzuweisen, sagte der Staatsanwalt. Belangt werden können wohl lediglich die beiden Männer, die in der Coronazeit das illegale Casino einrichteten. Der Prozess gegen diejenigen, die dafür im Verdacht stehen, wird vor dem Landgericht stattfinden.

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